Sonntag, 18. Dezember 2016

Baron Blood

Fakten:
Originaltitel: Gli orrori del castello di Norimberga
Länge: 98 Min.
Erscheinungsjahr: 1972
Produktionsland: Italien
Regie: Mario Bava
Darsteller: Joseph Cotten, Elke Sommer, Massimo Girotti
Vertrieb: Arrow Video (Englisches Blu Ray & DVD Dual Set)
FSK: 15
Ungeschnitten: Ja


Fiktion:

Der Student Peter Kleist kommt nach Österreich, um bei der Versteigerung des Schlosses seiner Vorfahren zugegen zu sein. Das Gemäuer, dass von der Bevölkerung den Namen "Schloss des Teufels" erhalten hat, war im 16. Jahrhundert Sitz des berüchtigten "Blutbarons" von Kleist. Zusammen mit der Studentin Eva veranstaltet Peter im Turmkämmerlein eine Geisterbeschwörung und erweckt damit den Blutbaron wieder zu neuem Leben.

Filmbesprechung:
Bevor man sich genauer mit "Blood Baron" beschäftigt, sollte man ihn übergreifend im Kontext von Mario Bavas gesamtem Schaffen sehen. Der Film ist das letzte Werk, das zu Lebzeiten des Regisseurs veröffentlicht wurde. Bava drehte in den folgenden neun Jahren zwar noch drei weitere Filme, zwei davon fanden allerdings erst Jahre später einen Vertreiber und der Letzte hatte seine Premiere kurz nach seinem Tod. Ebenfalls geht Bava mit "Blood Baron" wieder einen Schritt zurück zu seinen Anfängen als Regisseur und verwurzelt den Film wieder mehr im Gothic Horror als im Giallo Genre. Ungewöhnlich ist, dass es sich um sein erstes Werk handelt, welches nicht in einem Studioset entstand, sondern komplett vor Ort in einem alten Schloss nahe Wien.

Ist man nicht mit den anderen Filmen von Mario Bava vertraut, merkt man hier trotzdem schnell, dass er seine Arbeit als Regisseur sehr gut versteht und auch Jahre lang als Cinematographer gearbeitet hat. Die Ausleuchtung des Sets und die eingefangenen Bilder zeigen einen atmosphärischen und stylischen Film, der ein wahrer Augenschmaus ist. Die Geschichte hingegen ist sehr simple gehalten und wirkt manchmal gar ein wenig gehetzt. Trotz dessen hat der Film speziell in der Mitte einige Längen. Die schauspielerischen Leistungen sind für diese Art von Genre völlig OK. Einzige Ausnahme hier ist leider die weiblich Hauptrolle, die von Elke Sommer gespielt wird. Ihre Darbietung ist so übertrieben, schlecht und Nerven zerrend, dass es einem stellenweise den Spaß an dem Film nehmen kann.

Arrow Video hat sich bei dieser Veröffentlichung mal wieder nicht lumpen lassen. Man bekommt eine Blu Ray und zwei DVDs, wo sich jeweils die europäische Export Version (98 Min.) und die American International Pictures Version (91 Min.) befinden. Die AIP Version wurde für den amerikanischen Markt mit neuer Filmmusik und neuer Synchronisation versehen. Zudem bekommt man den Film noch in Mario Bavas original Version in italienischer Sprache. Dazu gesellen sich dann noch die üblichen Extras wie Trailer, Fotogalerie, Audiokommentare und ein Interview mit Ruggero Deodato, dem Regisseur von "Cannibal Holocaust". Das Bild der Blu Ray in High Definition ist leider nicht durchgängig gut. Einige Stelle sehen sehr verwaschen und grobkörnig aus.

Fazit:
Sollte man sehen, denn auch wenn die Story etwas dünn ist, bekommt man einen stylischen Film mit großartiger Atmosphäre von einem Regisseur, der sein Handwerk mehr als perfekt beherrschte. Der einzige Wermutstropfen ist Elke Sommer als die Studentin Eva. Hätte man die Rolle mit einer Schauspielerin besetzt, die auch nur ein durchschnittliches Spiel an den Tag legen kann, hätte das den Film zu einer uneingeschränkten Empfehlung aufgewertet.
Gesamtwertung:



Filmtrailer:

Freitag, 25. November 2016

Blacula (The Complete Collection – Special)

Fakten:
Originaltitel: Blacula
Länge: 93 Min.
Erscheinungsjahr: 1972
Produktionsland: USA
Regie: William Crain
Darsteller: William Marshall, Vonetta McGee, Denise Nicholas
Vertrieb: Eureka Entertainment Ltd (Englische Blu Ray)
FSK: 15
Ungeschnitten: Ja



Fiktion:

Siebenbürgen, 1780: Der afrikanische Prinz Mamuwalde und seine Frau Luva sind zu Besuch bei Graf Dracula, um ihn für den Kampf gegen den Sklavenhandel zu gewinnen. Der rassistische Vampir verweigert seine Hilfe und belegt seinen Gast mit dem Fluch der Untoten, der ihn in einen unsterblichen Blutsauger verwandelt. Es vergehen knapp zwei Jahrhunderte bis "Blacula" in seinem Sarg gefunden wird und schließlich in Los Angeles im Jahr 1972 landet. Dort findet er schon bald Gefallen an seiner neuen, untoten Existenz...

Filmbesprechung:
Anfang der 70er Jahre machten Produktionsfirmen wie "American International Pictures" oder "Hammer" immer noch große Gewinne mit günstig produzierten Horror Filmen. Gleichzeit kam in den USA die Welle der "Blackspotation Filme" auf, die ebenfalls Kassenerfolge erzielen konnten. Also dachte man sich bei AIP, warum nicht beides miteinander verbinden? Das Ergebnis war dann „Blacula“, der 1972 in die Kinos kam und ein so großer Erfolg an der Kinokasse wurde, dass neben ähnlichen Titeln wie "Blackenstein" oder "Black Zombies From Sugar Hill" im folgenden Jahr auch noch die Fortsetzung "Scream Blacula Scream" erschien.

Wie bei allen Blackspotation Filmen spielt eine gewisse Gesellschaftskritik im Hinblick auf die rechte der afroamerikanischen Bürger sicher eine Rolle in "Blacula", man sollte allerdings keineswegs einen bierernsten Vampirstreifen mit soziologischem Unterton erwarten, sondern sich auf einen leicht kitschigen und ironischen Film einstellen. Die Schauspielerischen Leistungen sind ebenfalls alles andere als Oscar reif, passen allerdings zum Grundton des Films.

Bei der vorliegenden Veröffentlichung handelt es sich um ein 3-Disc Set, welches beide "Blacula" Filme auf einer Blu Ray oder je einer DVD beinhaltet. Bei der Blu Ray hat man dem Film ein 1080p high-definition Transfer spendiert, was für ein durchaus gutes Bild sorgt. Man muss sich trotzdem vor Augen halten, dass der Film über 40 Jahre alt ist, Wunder sollte man also nicht erwarten. Ein gewisse Grobkörnigkeit hier und da lässt sich damit nicht vermeiden.

Fazit:
Sollte man sehen, da "Blacula" durchaus Spaß macht. Klar ist das Tempo des Films stellenweise etwas langatmig und die Dialogo recht klischeehaft, wer allerdings kein Problem mit Filmen der etwas trashigeren Art hat, wird sicher seine Freude daran haben.
Gesamtwertung:



Filmtrailer:

Montag, 24. Oktober 2016

Dead And Buried (Halloween Filmempfehlungen)

Fakten:
Originaltitel: Dead and Buried
Länge: 89 Min.
Erscheinungsjahr: 1981
Produktionsland: USA
Regie: Gary Sherman
Darsteller: James Farentino, Melody Anderson, Jack Albertson
Vertrieb: Alive - Vertrieb und Marketing (DVD)
FSK: 16
Ungeschnitten: Ja



Fiktion:

In dem kleinen Küstendorf Potter's Bluff häufen sich seltsame Morde. Sheriff Gilles will die Todesfälle aufklären, kommt aber irgendwie keinen Schritt weiter. Auch bemerkt er, dass teilweise tote Leute plötzlich wieder auftauchen. Bald darauf entdeckt der Sheriff bei seiner Frau ein Buch über Voodoo und andere Hexereien. Es sterben noch einige Menschen bevor Gilles die Lösung findet und die schreckliche Wahrheit erfährt.

Filmbesprechung:
Anfang der 80er Jahre war das Slasher Genre in seiner Hochzeit und bescherte dem Kinogänger eine ganze Reihe von übertriebenen und unbeschwerten Filmen. Genau zu dieser Zeit kam "Dead And Buried" in die Kinos und sorgte für erfrischende Abwechselung. Denn auch wenn Gary Shermans Horrorstory über das abgelegene Küstendorf Potter´s Bluff nicht all zu viele explizite Gore-Momente bereitstellt, die Mordszenen sind mit einer äußerst ernsten und schweren Stimmung dargestellt. Eigentlich war es Shermans Absicht eine schwarze Komödie abzuliefern, der Finanzier PSO International mischte sich allerdings immer wieder ein und bestand darauf, die Comedy Elemente zurückzustellen. Das Ergebnis hob sich dann deutlich von den meisten anderen Veröffentlichungen der Zeit ab.

Der Film ist die letzte Kinoarbeit von Schauspieler Jack Albertson, den viele sicher noch als den Großvater im originalen "Charlie und die Schokoladenfabrik" von 1971 kennen. Er war schon während der Dreharbeiten vom Krebs gezeichnet und verstarb kurz nach der Filmpremiere in Los Angeles. In einer Nebenrolle ist auch ein junger Robert Englund zu sehen, der drei Jahre später mit seiner Rolle als Freddy Krüger in "A Nightmare On Elmstreet" zum Horrorstar avancieren sollte.

Hervorheben muss man auch die Atmosphäre von "Dead and Buried", die sich durch den ganzen Film zieht. Gary Sherman tauchte seine dritte Regiearbeit fast komplett in Nebel und erschuf so das perfekte, klaustrophobische Ambiente für das kleine Küstenstädtchen. Das Bild der DVD ist in Ordnung, wirkt allerdings schon etwas verwaschen. Dadurch hat man teilweise den Eindruck, dass selbst bei innen gedrehten Szenen der Nebel durch die Räume und Flure kriecht.

Fazit:
Sollte man sehen, denn "Dead and Buried" bietet mit seiner dichten Atmosphäre eine spannende und kurzweilige Unterhaltung. Ein untypischer 80er Jahre Film mit einer interessanten Story und einem guten Team vor und hinter der Kamera. Sicher nicht als Partyfilm geeignet, aber perfekt für die Einstimmung auf Halloween.
Gesamtwertung:



Filmtrailer:

Freitag, 14. Oktober 2016

Trick ´r Treat (Halloween Filmempfehlungen)

Fakten:
Originaltitel: Trick ´r Treat
Länge: 79 Min.
Erscheinungsjahr: 2007
Produktionsland: USA
Regie: Michael Dougherty
Darsteller: Anna Paquin, Brian Cox, Dylan Baker
Vertrieb: Warner Bros. (Englische DVD)
FSK: 15
Ungeschnitten: Ja



Fiktion:

Halloween in einer ganz normalen amerikanischen Kleinstadt: Der verwitwete Schuldirektor entpuppt sich als Serienkiller, eine als Rotkäppchen verkleidete Jungfrau wird von einem maskierten Unbekannten verfolgt, böse Kids versuchen, einem Außenseiter einen Streich zu spielen und erleben ihr blaues Wunder, während ein verbitterter alter Mann von der Vergangenheit heimgesucht wird. Und über allem wacht der maskierte Sam.

Filmbesprechung:
In vier Geschichten (fünf, wenn man die kurze Einführung mitzählt) erzählt "Trick ´r Treat" von einer, zumindest anfänglich, gewöhnlichen Halloween Nacht in einer typischen amerikanischen Kleinstadt. Dabei sind die Kurzgeschichten nicht nur aneinandergereiht, sonder ineinander verwobenen. Die Storys spielen entweder zeitgleich oder beeinflussen sich gegenseitig. Den Schauspielern merkt man dabei den Spaß an, den sie während der Dreharbeiten hatten. Die schauspielerische Leistung wirkt recht unbeschwert, was dem Film sehr gut steht, da er sich nicht all zu ernst nimmt, gleichzeitig aber auch nicht in Albernheiten verfällt. Zusammengehalten werden die vier Storys von Sam, einem kleinen Wesen in orangenem Overall und mit einem Sack über dem Kopf. Er taucht in jeder Geschichte als eine Art Beobachter auf, bevor er in der letzten selber eine Hauptrolle spielt.

"Trick ´r Treat" ist ein Film, der Halloween zelebriert. Regisseur Michael Dougherty hat seine Hausaufgaben für das Drehbuch gemacht und sich intensiv mit dem Feiertag auseinandergesetzt. So geht man im Laufe der Geschichten auch auf verschiedene Halloween Traditionen ein und wirft etwas Licht auf die Herkunft des Festtages. Die aufkommende Atmosphäre ist äußerst passend und bringt einen in die richtige Stimmung. Das Set Design kann einen gewissen Kitschfaktor nicht von der Hand weisen, genau das erwartet man allerdings auch bei einem solchen Fest. Trotz des Kitschs wirkt der Film keinesfalls billig.

Wirklich schade ist, dass der Film hierzulande nicht die Aufmerksamkeit bekommen hat, die ihm zustehen würde. Das merkt man leider auch an der Vermarktung. Die deutsche DVD-Version ist schwierig zu bekommen und wenn, dann nur zu horrenden Preisen. Die hier vorliegende englische DVD ist allerdings ohne Probleme zu beziehen. Bild und Ton sind absolut ok und neben dem Film bekommt man noch allerhand Bonusmaterial, unter anderem ein kurzes Feature über die Mythen und Traditionen von Halloween, in dem auch ein bisschen Making of geboten wird. Ebenfalls enthalten ist Regisseur Michael Doughertys animierter Kurzfilm "Season´s Greetings" von 1996, in dem Sam seinen ersten Auftritt hat.

Fazit:
Sollte man sehen, denn "Trick ´r Treat" ist der ultimative Film für die nächste Halloween Party. Eine passende Atmosphäre, kurzweilige Geschichten und jede Menge makaberer Einfälle machen den Film zu einem stimmigen Gesamtwerk, das jeden Fan dieses Feiertags begeistern sollte.
Gesamtwertung:



Filmtrailer:

Sonntag, 2. Oktober 2016

Tales of Halloween (Halloween Filmempfehlungen)

Fakten:
Originaltitel: Tales of Halloween
Länge: 98 Min.
Erscheinungsjahr: 2015
Produktionsland: USA
Regie: Darren Lynn Bousman, Axelle Carolyn, Adam Gierasch, Andrew Kasch, Neil Marshall, Lucky McKee, Mike Mendez, Dave Parker, Ryan Schifrin, John Skipp, Paul Solet
Darsteller: Grace Phipps, Lin Shaye, Booboo Stewart
Vertrieb: Splendid Film (Blu Ray)
FSK: 16
Ungeschnitten: Ja

Fiktion:

An Halloween, der Nacht vor Allerheiligen, werfen sich die Kinder in der Vorstadt in Verkleidungen und ziehen los, um von den Nachbarn Süßes zu fordern, andernfalls gibt es Saures. Gerne wird dabei das eine oder andere Häuschen mit Eiern eingedeckt, was nicht jeder Bewohner sich ohne weiteres gefallen lässt. Derweil erzählen sich die älteren Jugendlichen gern Schauergeschichten, von denen manche noch am selben Abend wahr werden. Und die Erwachsenen feiern Partys, bei denen sich Kinder zuweilen als störend erweisen.

Filmbesprechung:
Anfang Oktober, der Halloween-Monat hat begonnen. Höchste Zeit sich auf das jährliche Fest der Kürbisse einzustimmen. Mittlerweile gibt es jede Menge themenbezogene Filme rund um Halloween, darunter auch viele Anthology Filme. Was "Tales of Halloween" ein wenig aus der Masse abhebt, ist die Tatsache, dass sich hier gleich ganze elf Regisseure an zehn Kurzgeschichten versucht haben. Eine übergreifende Story, die alle Kurzgeschichten miteinander verbindet, gibt es im vorliegenden Film nicht wirklich. Als verbindendes Element hat man sich eine Radio DJane ausgedacht (im Übrigen verkörpert von Adrienne Barbeau, die in John Carpenters "The Fog" ebenfalls als DJ zu sehen ist), die hin und wieder ein paar Sätze zwischen den Kurzgeschichten erzählt. Allerdings nur bei 3 oder 4 Episoden, ansonsten sind die Geschichten einfach aneinandergereiht worden.

Eines der größten Probleme von "Tales of Halloween" ist auch gleich die Anzahl der Storys, die man hier auf nicht einmal 100 Minuten verteilen wollte. Manche Episoden wirken ziemlich gehetzt oder einfach nur unspektakulär. Vielleicht hätte man sich einen Gefallen getan nur fünf Kurzgeschichten zu nehmen. Die Qualität der Storys variiert ebenfalls sehr stark. Mike Mendezs "Friday the 31th" ist eine wahre Trash-Granate, die wie ein Slasher beginnt, dann aber den Killer selber in Bedrängnis bringt. Diese Episode nimmt sich nicht besonders ernst und macht einfach nur Spaß. Auf der anderen Seite gibt es Segmente wie "Ding Dong" die absolut albern sind und wahrlich grauenhafte Schauspielleistungen zutage fördern. Insgesamt sollte man sich vor Augen halten, dass man es hier mit einer trashigen Horrorkomödie zu tun hat und nicht mit einem bierernsten Horrorfilm. Klar, manche Geschichten haben einen etwas ernsteren Grundton, sind dann andererseits wieder so over-the-top, dass man sich das Schmunzeln doch nicht verkneifen kann. Neben der oben genanten gehören noch "Grim Grinning Ghost", "The Ransom of Rusty Rex" und "Bad Seed" zu den besseren Episoden.

Bild und Ton sind für einen Film mit vergleichsweise eher geringem Budget ziemlich gut und wirken zu keiner Zeit billig. Die Set-Beleuchtung und das -Design sind ebenfalls gut gewählt und tragen zum angemessenen Halloween-Feeling bei. Mit Extras hat man dann allerdings doch etwas gegeizt und außer einer Trailershow nichts weiter beigesteuert.

Fazit:
Sollte man sehen, wenn man auf der Suche nach dem passenden Halloween Partyfilm ist. Dadurch, dass die Geschichten nie sonderlich lange dauern, ist "Tales of Halloween" kurzweilig und unterhaltsam. Für den Fernsehabend allein zu Hause sind die Storys allerdings etwas zu dünn. Insgesamt ein Anthology Film, der sicher kein Meisterstück ist, aber als Vergnügung zwischendurch ganz ok.
Gesamtwertung:



Filmtrailer:

Samstag, 1. Oktober 2016

Ghosthouse Inc. News Oktober 2016

Der Oktober ist nicht nur der Beginn der dunklen Jahreszeit, nein, auch das größte Fest für alle Horrorfreunde steht ins Haus: Halloween. Passend dazu werden wir uns diesen Monat mal ein paar Filme anschauen, die sich thematisch in diese Richtung bewegen. Solltet ihr also noch auf der Suche nach dem richtigen Film für die kommende Halloweenparty sein, vielleicht ist ja hier genau das Richtige dabei. Morgen geht es los!

Montag, 26. September 2016

Die Munsters - Die Rückkehr der Familie Frankenstein

Fakten:
Originaltitel: The Munsters Revenge
Länge: 92 Min.
Erscheinungsjahr: 1981
Produktionsland: USA
Regie: Don Weis
Darsteller: Fred Gwynne, Al Lewis, Yvonne De Carlo
Vertrieb: Koch Media (DVD)
FSK: 6
Ungeschnitten: Ja



Fiktion:

Unverhofft steht plötzlich die Polizei vor dem Haus der Munsters- Familie. Die Beamten nehmen Herman und Grandpa fest. Sie werden beschuldigt, mehrere Juweliergeschäfte ausgeraubt zu haben und wurden scheinbar zweifelsfrei identifiziert. Um ihre Unschuld zu beweisen, müssen die Munsters selbst Nachforschungen anstellen und kommen schon bald einer Verschwörung auf die Schliche: Der teuflische Dr. Diablo hat Roboter entwickelt, die den Munsters bis aufs Haar gleichen.

Filmbesprechung:
Das ist sie also, die DVD des letzten „The Munsters“ Film in Originalbesetzung. Zugegeben, fast Originalbesetzung. Die Rollen von Marilyn und Eddie werden von anderen Darstellern verkörpert, da die Originalschauspieler 15 Jahre nach dem Ende der Show ihrer Rollen als Kinder der Familie doch ein wenig entwachsen waren. Herman, Grandpa und Lily werden allerdings weiter von Fred Gwynne, Al Lewis und Yvonne De Carlo verkörpert. Eigentlich sollte die TV-Show mit diesem Film wiederbelebt werden, aufgrund fehlender Einschaltquoten kam es leider nie dazu.

Am Anfang des Films wirken die Gags noch ein wenig erzwungen, im späteren Verlauf wird es aber sehr abstrus und abgedreht. Also genau das, was man vom den Munsters erwartet. Das Gespann Fred Gwynne und Al Lewis läuft wieder zu alter Hochform auf und liefert eine äußerst unterhaltsame Vorstellung. Allerdings wirkt K. C. Martel als Eddie Munster ein wenig zu spießig und hat nicht viel mit Butch Patrick (dem Original Eddie) gemein. Vielleicht wurde seine Rolle auch deshalb recht klein gehalten.

Das Bild des Films geht in Ordnung, ist aber für die vorliegende Veröffentlichung nicht remastered worden. Auch die Extras fallen mit einem Trailer und einer Bildergalerie ein wenig mau aus. Das sind aber schon alle Kritikpunkte, die den Filmgenuss auch nicht weiter trügen.

Fazit:
Sollte man sehen, wenn man Fan von „Americas first family of fright“ ist, aber auch alle, die Lust auf eine leicht zu konsumierende Gruselkomödie haben, können mal ein Auge riskieren.
Gesamtwertung:



Filmtrailer:

Dienstag, 13. September 2016

Vampyros Lesbos

Fakten:
Originaltitel: Vampyros Lesbos
Länge: 89 Min.
Erscheinungsjahr: 1971
Produktionsland: Spanien / Deutschland
Regie: Jess Franco
Darsteller: Soledad Miranda, Ewa Strömberg, Dennis Price, Paul Müller
Vertrieb: Severin (Englische Blu Ray)
FSK: 18
Ungeschnitten: Ja



Fiktion:

Die junge Amerikanerin Lucy Westinghouse wird von rätselhaften Träumen heimgesucht, in der ihr immer eine junge, hübsche Frau begegnet. Die geheimnisvolle, sinnliche Schönheit scheint Lucy fortwährend in ihren Bann zu ziehen. Eines Tages wird sie aus geschäftlichen Gründen auf die kleinasiatischen Inseln geschickt, um das Erbe einer mysteriösen Prinzessin zu verwalten. Dort lauert eine Überraschung auf Lucy, denn die Prinzessin entpuppt sich als die Frau aus ihren Träumen. In den folgenden Tagen lernt Lucy nicht nur Schrecken, sondern auch pure Leidenschaft kennen...

Filmbesprechung:
Jess Franco war ein Regisseur, der definitiv die Gemüter spaltete. Die einen sehen seine Filme als reine Schundstreifen, die anderen vergöttern ihn als den König des Trash-Films. "Vampyros Lesbos" gilt als sein persönliches Opus Magnum und als einer der Kultfilme des europäischen Explotation-Kinos. Zudem zählt Franco definitiv zu den umtriebigsten Regisseuren seiner Zeit. Teilweise brachte er mehr als 10 Filme pro Jahr raus und kommt in seiner Karriere auf insgesamt 203 Regiearbeiten. Wer hier einen reinen Horrorfilm erwartet wird allerdings enttäuscht werden. Vielmehr ist es ein Mix aus ziemlich simpel gestrickter Vampirgeschichte, surrealen Elementen und Softsexszenen.

"Vampyros Lesbos" ist sicher kein Meisterwerk, was von manchen Menschen gerne attestiert wird. Leute, die sich auf einen Film von Jess Franco einlassen, erwarten aber sicher auch keine hoch intellektuelle Unterhaltung. Jedoch kann der Film für sich einen gewissen Reiz verbuchen. Gerade die surrealen Elemente stehen dem Film ziemlich gut und er baut eine fast schon traumartige oder psychedelische Atmosphäre auf. Man merkt "Vampyros Lesbos" zu jeder Minute an, aus welcher Zeit er stammt. Dementsprechend ist das Tempo des Films auch sehr langsam. Die Story ist recht dünn und wird von Franco ganz einfach mit viel nackter Haut gefüllt. Die Leistung der Schauspieler ist sicher nicht oscarreif, gerade aus diesem Genre ist man allerdings viel Schlimmeres gewohnt.

Das Bild wurde für die vorliegende englische Blu Ray in HD remastert, sieht für das Alter des Films unglaublich gut aus und kann mit sehr satten Farben aufwarten. Leider kann man solch positive Sachen nicht immer von der Kameraarbeit behaupten. Manche Szenen wirken absolut unscharf und verschwommen und beim Ranzoomen wackelt es oft in alle erdenklichen Richtungen. Trotz der teilweise ziemlich dilettantischen Kameraführung wurden hier des Öfteren wunderschöne Bilder eingefangen, die, mit dem Soundtrack zusammen, sehr stark zur Atmosphäre des Films beitragen. Abgerundet wird die Blu Ray mit einigen interessanten Extras zu Film, Regisseur und Schauspielern. Erwähnenswert ist noch, dass die Blu Ray nur die deutsche Tonspur beinhaltet.

Fazit:
Sollte man sehen, wenn man sich bewusst ist, worauf man sich einlässt und mit solchen Filmen etwas anfangen kann. Man sollte "Vampyros Lesbos" einfach als das nehmen, was es ist, eine Mischung aus Kunst und Trash, die ein Zeitdokument darstellt.
Gesamtwertung:



Filmtrailer:

Freitag, 2. September 2016

It Follows

Fakten:
Originaltitel: It Follows
Länge: 100 Min.
Erscheinungsjahr: 2015
Produktionsland: USA
Regie: David Robert Mitchell
Darsteller: Maika Monroe, Keir Gilchrist, Olivia Luccardi
Vertrieb: Weltkino Filmverleih GmbH (Blu Ray)
FSK: 16
Ungeschnitten: Ja



Fiktion:

Nach einem Date am Strand hat Jay zum ersten Mal Sex mit ihrem neuen Freund Hugh. Danach erzählt er ihr, dass sie nun unter einem Fluch stehe. Ihm wurde es von seiner letzten Geschlechtspartnerin angehängt und er hat es nun an Sie weitergegeben. Jay wird fortan vom einem Wesen verfolgt, das immer neue Gestalten annimmt. Ihr stellt sich nun die Frage, gibt sie den Fluch ebenfalls weiter oder findet sie einen Weg "es" zu töten.

Filmbesprechung:
Der independent Film "It Follows" wurde nach seiner Veröffentlichung 2015 von einer Welle Lobeshymnen überschüttet und als das Genre-Highlight des Jahres gefeiert. Produziert mit einem vergleichsweise recht kleinem Budget, gelang Regisseur David Robert Mitchell ein Film, der seinen Hut vor den Klassikern der 70er und 80er Jahre zieht und auf der anderen Seite eine unglaublich eigenständige Produktion ist. Immer wieder begegnet man im Laufe des Films Anspielungen an bekannte Vorläufer wie "Halloween", "Nightmare on Elmstreet" und anderen. Auch die Musik von "Disasterpeace" trägt sehr viel zur Atmosphäre bei und ist eine gute Mischung aus alt und modern. Hin und wieder fühlt man sich an einen John Carpenter Soundtrack erinnert.

"It Follows" geht mit einem sehr langsamen und ruhigen Tempo voran, hält aber über seine komplette Laufzeit eine subtile und schaurige Spannung aufrecht. Auch offeriert der Film nicht immer direkte Antworten auf einige aufkommende Fragen, sondern "spricht" mehr durch seine Bilder. Das mag nicht immer einfach zu verstehen sein, passt aber zu der Subtilität der Story. Und auch sonst muss sich das Auge nicht langweilen. Die hier eingefangenen Bilder, Kamerafahrten und -einstellungen sind nicht nur unglaublich schön anzusehen, sondern auch sehr detailliert gewählt. Die Farben wirken sehr satt und die Qualität des Bildes ist exzellent.

Auffällig ist, dass man nicht genau einordnen kann, zu welcher Zeit der Film spielt. Vom Settdesign her könnte man irgendwo in den 70er oder 80er Jahren sein. Dafür sprechen die Röhrenfernseher und recht altbacken wirkenden Möbel. Einer der Darsteller ist allerdings immer wieder mit einem eBook-Reader zu sehen, was diese Vermutung dann widerlegt. Vielleicht ist diese Ambivalenz auch absichtlich gewählt, um einerseits ein Hommage an die bereits oben erwähnten Klassiker darzustellen und andererseits zu sagen, eigentlich ist es egal, zu welcher Zeit der Film spielt, dieser Fluch kann dich immer und überall treffen. Bei der sexuellen Thematik kommt einem gleich auch der Gedanke an das typische "Kein Sex vor der Ehe"-Thema, was gerade in Amerika noch immer sehr beliebt ist. Mitchell verarbeitet diesen Aspekt allerdings ohne eine Wertung vorzunehmen, was der Story sehr gut zu Gesicht steht und so den üblichen Verfall in Klischees verhindert.

Fazit:
Sollte man sehen, wenn man mal wieder Lust auf einen stylischen, subtilen und schaurigen Film hat, der eine unglaubliche Spannung erzeugt und dem Genre neues Leben einhaucht. All die Lorbeeren, die der Film geerntet hat, sind schon gerechtfertigt und man kann ihn uneingeschränkt weiter empfehlen.
Gesamtwertung:



Filmtrailer:

Donnerstag, 1. September 2016

Ghosthouse Inc. News September 2016

Wir melden uns frisch erholt zurück aus der Sommerpause und sind bereit ein paar neue Filme für euch zu besprechen. Ab morgen geht es hier dann wieder weiter!
Eure Ghosthouse Inc. Team

Montag, 1. August 2016

Ghosthouse Inc. News August 2016

Ghosthouse Inc. verabschiedet sich ab heute in die Sommerpause. Der August wird also ein reviewfreier Monat werden. Ab September sind wir dann allerdings wieder in alter Form für euch da. Bis dahin wünschen wir euch einen erholsamen und hoffentlich auch sonnigen August!
Euer Ghosthouse Inc. Team

Sonntag, 10. Juli 2016

The Black Cat (Masters of Horror Vol. 2 - Special)

Fakten:
Originaltitel: The Black Cat
Länge: 56 Min.
Erscheinungsjahr: 2006
Produktionsland: USA
Regie: Stuart Gordon
Darsteller: Jeffrey Combs, Elyse Levesque, Aron Tager
Vertrieb: Splendid Films (DVD Metalpak)
FSK: 16
Ungeschnitten: Ja



Fiktion:

Philadelphia im Jahr 1840. Der Schriftsteller Edgar Allan Poe leidet an einer Schreibblockade, ist pleite und seine Frau schwer erkrankt. Darüber hinaus macht ihm auch noch die schwarze Hauskatze seiner Gattin zu schaffen. Dieser vermeintliche Teufel in Katzengestalt scheint ihm alle Lebenskraft zu rauben und wird von Poe für diverse Katastrophen inklusive der Krankheit seiner Frau verantwortlich gemacht. Als Eddie ihr an den Kragen will, läuft die Sache völlig aus dem Ruder. Nun gilt es auch noch, ein Verbrechen zu vertuschen.

Filmbesprechung:
Nachdem Regisseur Stuart Gordon bereits einige H.P. Lovecraft Geschichten mit Jeffrey Combs in der Hauptrolle verfilmt hat ("Re-Animator" und "From Beyond"), hat sich das Kultgespann für ihren Beitrag zur zweiten "Masters of Horror" Staffel die berühmte Kurzgeschichte von Edgar Allen Poe vorgenommen. Wobei ganz korrekt ist diese Beschreibung nicht, da Gorden geschickt Poes "Die schwarze Katze" mit dem Leben des Schriftstellers zusammen verschmelzen lässt und so eine eigenständige und unterhaltsame Geschichte erschafft. Wenn man sich ein wenig mit dem Werk und dem Leben von Edgar Allen Poe auskennt, begegnet man über all während des Films kleinen Anspielungen.

Stuart Gordon schafft in seinem Film eine Atmosphäre, die für Spannung über die komplette Laufzeit sorgt und zu keiner Minute Langeweile aufkommen lässt. Die Rolle des Edgar Allen Poe ist mit Jeffrey Combs perfekt besetzt. Nicht nur, dass er ein großartiger Schauspieler ist, auch eine gewisse Ähnlichkeit zu Poe lässt sich nicht von der Hand weisen. Das Setting ist liebevoll gestaltet und fügt sich perfekt in die Geschichte ein. Die Geschichte ist nicht ganz einfach gestrickt. Während man dabei zusieht, wie die schwarze Katze den Schriftsteller langsam in den Wahnsinn treibt, ist es für den Zuschauer nicht immer offensichtlich, was Traum und was Realität ist.

Tierfreunde seien allerdings gewarnt, da Herr Poes Haustiere in „The Black Cat“ keine besonders hohen Lebenserwartungen haben. Das Bild der DVD ist wie bei allen Episoden völlig OK, nur die Schärfe lässt manchmal etwas zu Wünschen übrig. Man muss aber auch bedenkt, wann die Serie veröffentlicht wurde. Als Bonus gibt es neben einer Trailer-Show auch ein kurzes "Making of" zum Film sowie einen Clip über die Special Effects.

Fazit:
Sollte man sehen, wenn man ein Fan von Stuart Gordon oder Edgar Allen Poe ist oder einfach eine spannende Gruselgeschichte mit stimmiger Atmosphäre sehen möchte. Definitiv eine der besten Geschichten der zweiten Staffel.
Gesamtwertung:



Filmtrailer:

Samstag, 2. Juli 2016

Family Psycho (Masters of Horror Vol. 2 - Special)

Fakten:
Originaltitel: Family
Länge: 56 Min.
Erscheinungsjahr: 2006
Produktionsland: USA
Regie: John Landis
Darsteller: George Wendt, Meredith Monroe, Matt Keeslar
Vertrieb: Splendid Films (DVD Metalpak)
FSK: 16
Ungeschnitten: Ja



Fiktion:

Harold wirkt nach außen wie der nette konservative Reihenhausbesitzer von nebenan und würde sich wohl auch selbst als solchen einordnen. In Wirklichkeit ist er allerdings ein irrer Serienmörder, der seine Opfer mumifiziert, um sie dann als neue Familienmitglieder in seinem Haus aufzunehmen. Jetzt fällt sein Auge auf Nachbarin Celia. Doch erstens hat die bereits einen Mann und zweitens wird Harolds „Frau“ eifersüchtig.

Filmbesprechung:
John Landis spielt in seinem Beitrag zur „Masters of Horror“ Serie gezielt mit dem ach so perfekten amerikanischen Kleinstadtleben. Nach außen sorgt man dafür, dass der Vorgarten aufgeräumt, ordentlich und bunt bepflanzt ist, um den Schein zu wahren. In Wirklichkeit hat allerdings jeder (manche nicht nur sprichwörtlich) eine Leiche in seinem Keller. Und Landis versteht es diese Sozialkritik in eine bitterböse Satire zu verpacken und gleichzeitig Alfred Hitchcocks „Psycho“ Tribut zu zollen. Harold geht als perfekter Norman Bates durch, der in die Vorstadt gezogen ist. Diese Hommage ist anscheinend auch dem deutschen Vertrieb aufgefallen, der dem im original nur "Family" genannten Kurzfilm den reißerischeren Titel „Family Psycho“ gegeben hat.

Vom filmischen Stil her könnte der Kurzfilm auch aus den 80ger Jahren stammen. Das Setting, die Kamerafahrten, alles hat einen auffälligen retro Charme, was "Family Psycho" ungemein gut steht. Perfekt besetzt schaut man George Wendt oft schmunzelnd zu, wie er sich als verrückter Serienkiller Harold an Schulen oder im Supermarkt seine neue Familie "zusammen sucht", da alles sehr übertrieben dargestellt ist. Dazu kommt noch ein interessanter kleiner Twist am Ende.

Die Bild- und Tonqualität der DVD ist ziemlich gut und einem zehn Jahre alten Film angemessen. Als Bonus bekommt man auch noch ein umfangreiches und informatives "Making of". Die Aufmachung in dem Metalpak sieht zudem recht schön aus, hat aber leider auch zwei kleine Mankos. Kratzer und Dellen sieht man natürlich sofort und das schwarze Samt-Inlay sondert einen feinen Staub ab, der sich auf die Disc legt. Diese sollte man vor dem Abspielen richtig sauber machen, um den DVD-Player nicht zu verunreinigen.

Fazit:
Sollte man sehen, da „Family Psycho“ die perfekte Unterhaltung für, naja, sagen wir mal nicht unbedingt die ganze Familie ist. Zumindest aber für jeden, der einen Sinn für makaberen Humor hat.
Gesamtwertung:



Filmtrailer:

Freitag, 1. Juli 2016

Ghosthouse Inc. News Juli 2016

Der Monat Juli steht bei Ghosthouse Inc. ganz im Zeichen der zweiten Staffel der "Masters of Horror" Serie, welche 2006 veröffentlicht wurde und nun ihr zehnjähriges Jubiläum feiert. Über den Monat verteilt werden wir euch die ersten Reviews zu den 13 Kurzfilmen vorstellen. Da wir nicht alle in diesem Monat schaffen werden, folgen die restlichen Reviews dann etwas später nach und nach. Los geht es ab morgen!

Dienstag, 28. Juni 2016

247°F

Fakten:
Originaltitel: 247°F
Länge: 88 Min.
Erscheinungsjahr: 2011
Produktionsland: Georgien/USA
Regie: Levan Bakhia, Beka Jguburia
Darsteller: Scout Taylor-Compton, Christina Ulloa, Travis Van Winkle
Vertrieb: Great Movies GmbH
FSK: 16
Ungeschnitten: Ja



Fiktion:

Jenna wird in einen Autounfall verwickelt, ihr Verlobter stirbt während sie schwer verletzt und traumatisiert zurück bleibt. Drei Jahre später macht sie mit ein paar Freunden einen Ausflug in eine Waldhütte an einem See. Abends wollen die Freunde noch auf eine Party gehen und nutzen die Zeit bis dahin, um die hauseigene Sauna zu testen. Nachdem einer von ihnen die Sauna verlässt, stellen sie fest, dass sie eingeschlossen sind.

Filmbesprechung:
Die beiden georgischen Regisseure Levan Bakhia und Beka Jguburia legen mit "247°F" ihren Debüt-Featurefilm vor. Trotz eines rein Amerikanischen Casts wurde im Heimatland der beiden gedreht. Eventuell auch um Geld zu sparen, da das Budget nicht besonders hoch war. Trotz dessen merkt man, dass die beiden Regisseure das Beste aus den Gegebenheiten machen wollten und ihr Handwerk zumindest technisch verstehen. Gerade bei Schnitten und Übergängen fällt das besonders auf und auch bei manchen Kameraeinstellungen wurden ein paar schöne Bilder eingefangen.

Damit endet leider auch die Liste der positiven Dinge über diesen Film. Zwar hat man mit Scout Taylor-Compton auch einen etwas bekannteren Namen dabei, den man am ehesten als Laurie Strode aus den beiden Halloween Remakes kennt, allerdings kann keiner der Schauspieler nur annähernd überzeugen. Viel zu künstlich und aufgesetzt wirkt ihr Spiel und über die gesamte Laufzeit gibt es nicht einen Sympathieträger. Jeder Charakter ist ein Klischee aus dem Lehrbuch.

Auch das Drehbuch ist sehr dünn ausgefallen, man beobachtet den ganzen Film über ein paar Teenager, die gefangen in einer Sauna immer wieder zwischen Erschöpfung und Hysterie hin und her pendeln. Spätestens nach einer halben Stunde pendelt auch der Zuschauer zwischen absoluter Langeweile und purer Verzweiflung über die sinnfreien Dialoge. Zudem fragt man sich, warum man am Anfang den Autounfall mit eingebaut hat, da er für den Rest des Films nicht die geringste Rolle spielt und alles genauso passieren würde, wenn die Szene nicht im Film wäre.

Fazit:
Sollte man nicht sehen, es sei denn man hat zu viel Lebenszeit von der man was abgeben möchte. Drei Autoren haben am Drehbuch für "247°F" gearbeitet und einen Film erschaffen, der während seiner fast anderthalb Stunden Laufzeit nicht ein Mal Spannung aufkommen lässt. Von diesem Machwerk sei hiermit abgeraten, mit den 88 Minuten Lebenszeit kann man eine Menge besserer Dinge anstellen.
Gesamtwertung:



Filmtrailer:

Dienstag, 21. Juni 2016

Burke & Hare


Fakten:
Originaltitel: Burke & Hare
Länge: 92 Min.
Erscheinungsjahr: 2010
Produktionsland: UK
Regie: John Landis
Darsteller: Simon Pegg, Andy Serkis, Isla Fischer
Vertrieb: Ascot Elite Home Entertainment (DVD)
FSK: 16
Ungeschnitten: Ja



Fiktion:
In Edinburgh sind Leichen knapp. Im Epizentrum des medizinischen Fortschritts herrscht in den 1820er Jahren besonders zwischen den führenden Doktoren Monroe und Knox ein erbitterter Kampf um jeden Toten. Es dürfen nämlich nur Körper von Kriminellen für die medizinische Forschung verwendet werden. Doch die beiden irischen Einwanderer Burke und Hare nehmen es mit den Gesetzen nicht so genau und beginnen, frisch Bestattete wieder auszugraben. Doch der Bedarf ist immer noch nicht gedeckt. Also greifen die beiden Lieferanten zu drastischeren Mitteln. Warum warten, bis jemand gestorben ist? Da kann man doch nachhelfen.

Filmbesprechung:
Mit "Burk & Hare" meldet sich John Landis mit seiner ersten abenfüllenden Regiearbeit seit mehr als zehn Jahren wieder zurück. Nachdem der Schöpfer von "American Werewolf in London" in den letzten Jahren seine Brötchen eher mit TV-Serien und Dokumentationen verdiente, bescherte er uns mit seinen Beiträgen zur "Masters of Horror"-Serie schon mal zwei kleine Appetithappen, die Lust auf mehr machten. Die Erwartungenshaltungen an "Burke & Hare" waren dementsprechend groß.

Auch wenn man es bei der Geschichte zuerst vermuten würde, "Burke & Hare" ist kein Horror-Film. Die auf einer wahren Begebenheit beruhende Geschichte, den sogenannten "West-Port-Morden" Anfang des 19 Jahrhunderts, ist vielmehr eine makabere Komödie mit einer gehörigen Portion schwarzem Humor und dem einen oder anderen Augenzwinkern. Mit Simon Pegg ("Shaun of the dead" und "Hot Fuzz") und Andy Serkis ("Lord of the rings") hat John Landis zudem die perfekte Besetzung gefunden. Beide ergänzen sich prächtig und geben vor der Kamera ein perfekt eingespieltes Team ab. Auch das Set-Design des Films ist sehr gelungen und versetzt den Zuschauer in die dunklen Gassen von Edinburgh in den 1820er Jahren.

Gegen Ende geht dem Film dann doch ein wenig die Puste aus und es schleichen sich ein paar kleine Längen ein, was allerdings nicht all zu sehr ins Gewicht fällt. Leider wurden auch viele der besten Gags bereits im Trailer verraten. Wer sich also den Film anschauen möchte ist am besten damit beraten, sich den Trailer zu sparen, um Spoiler zu vermeiden.

Fazit:
Sollte man sehen, wenn man gerne mal wieder eine rabenschwarze Komödie mit Spitzenbesetzung vor und hinter der Kamera sehen will. Ganz kann John Landis die Erwartungen an "Burke & Hare" leider nicht erfüllen, diese waren nach über einem Jahrzehnt allerdings auch sehr hoch gesteckt. Es handelt sich trotzdem um einen lohnenswerten und unterhaltsamen Film. In diesem Sinne, gute Unterhaltung.
Gesamtwertung:



Filmtrailer:

Donnerstag, 9. Juni 2016

Wenn die Gondeln Trauer tragen

Fakten:
Originaltitel: Don't look now
Länge: 110 Min.
Erscheinungsjahr: 1973
Produktionsland: UK / Italien
Regie: Nicolas Roeg
Darsteller: Julie Christie, Donald Sutherland, Hilary Mason
Vertrieb: Studiocanal (Blu Ray)
FSK: 16
Ungeschnitten: Ja



Fiktion:

John und Laura Baxter verlieren durch einen tragischen Unfall ihre Tochter, sie ertrinkt beim spielen im Gartenteich der Familie. Währende beide versuchen mit der Trauer fertig zu werden, ziehen sie vorübergehend nach Venedig, weil John dort für die Restauration einer Kirche verantwortlich ist. Zur gleichen Zeit treibt auch ein Serienkiller in den Kanälen der Stadt sein Unwesen. Nachdem das Ehepaar Baxter zwei ältere Damen kennenlernt, geschehen immer mehr merkwürdige Dinge.

Filmbesprechung:
"Wenn die Gondeln Trauer tragen" kann heutzutage wohl als einer der Klassiker des 70er Jahre Kinos bezeichnet werden. Wer den Film allerdings zum ersten Mal sieht und einen leicht zu konsumierenden Mystery-Thriller erwartet, der wird ziemlich enttäuscht werden. "Don´t look now", so der Originaltitel, ist ein sehr subtiler Film, der mit einem langsamen Tempo voran schreitet. Im Grunde passiert nicht sonderlich viel und es gibt keine "Jumpscare" Momente oder Ähnliches. Trotzdem schafft es Regiseur Nicolas Roeg über den gesamten Film eine unheilvolle Atmosphäre aufrecht zu erhalten. Und genau diese Subtilität macht den Film besonders stark. Man hat die ganze Zeit das Gefühl, dass etwas nicht stimmt, kann aber nie genau sagen warum.

Nicolas Roeg arbeitete über 20 Jahre als Kammermann in England, bevor er 1970 sein Regiedebut gab. Nur drei Jahre später schuf er den Film, der zum bekanntesten in seinem Portfolio werden sollte. Selbst die Verfasserin der literarischen Vorlage des Films, Daphne Du Maurier, war begeistert und schrieb Roeg nach der Veröffentlichung einen Brief, in dem sie ihm zu seinem sehr gut umgesetzten Film gratulierte. Für viele Zuschauer war damals dann wohl auch das unerwartete und nicht gerade einfach zu verstehende Ende des Films wie ein Schlag in die Magengrube und so mancher wird sich heute noch Fragen, was das denn alles soll. Um keine Spoiler preis zu geben sei nur gesagt, "Wenn die Gondeln Trauer tragen" spielt mit vielschichtigen Zeit- und Wirklichkeitsebenen, obwohl es sich (dem Anschein nach) um eine gradlinige Erzählung handelt.

Studiocanal hat sich bei der Blu Ray Umsetzung nochmal ins Zeug gelegt. Im Vergleich mit der alten DVD Version liegen hier Welten dazwischen. Das Bild ist scharf und detailreich und die Farben satt. Allerdings gibt es hin und wieder dann doch einige Szenen die recht grobkörnig und verwaschen wirken, als wenn man diese beim Remastern vergessen hätte. Alles in allem trotzdem eine sehr schöne Umsetzung mit einigen netten Extras. Darunter gibt es neben dem Trailer auch ein paar Interviews und das Featurette "Ein Blick zurück".

Fazit:
Sollte man sehen. Auch wenn der Film sehr langsam ist und man sich nach dem ersten Durchlauf vor den Kopf gestoßen fühlt, hat "Wenn die Gondeln Trauer tragen" eine starke Anziehungskraft. Ist die anfängliche Enttäuschen abgeklungen, kommt die Neugier zurück. Man will den Film nochmal sehen, will ihn verstehen. Das bedarf aber einiger Zeit...
Gesamtwertung:



Filmtrailer:

Dienstag, 31. Mai 2016

Doghouse

Fakten:
Originaltitel: Doghouse
Länge: 86 Min.
Erscheinungsjahr: 2009
Produktionsland: UK
Regie: Jake West
Darsteller: Danny Dyer, Stephen Graham, Noel Clarke
Vertrieb: Splendid Film (DVD)
FSK: 18
Ungeschnitten: Ja



Fiktion:

Um Ihren Kumpel Vince nach seiner Scheidung aufzumuntern packen ihn seine Freunde, Neil, Mickey, Matt, Patrick, Graham und Banksy, um mit ihm ein Wochenende in Moodly zu verbringen. Ein Dorf, in dem statistisch auf jeden männlichen Einwohner vier Frauen kommen. Doch dort angekommen merken sie recht schnell, dass das vermeintliche Paradies sich als bestialisches Höllenloch entpuppt. Ein von der Armee freigesetzter Virus hat alle Ladys in garstige Männer fressende Furien verwandelt. Verbarrikadiert im örtlichen Spielzeugladen nehmen die Männer den Geschlechterkampf auf - und dieser ist blutig...

Filmbesprechung:
Regiseur Jake West macht sich immer mehr. War sein Film "Evil Aliens" von 2005 noch eine Trashgranate für Genre-Fans, konnte der Film trotzdessen das Potenzial von West erahnen lassen. Der nachfolgende "Punpkinhead 3 - Ashes to ashes" setzte diesen Eindruck fort, auch wenn es sich nur um ein TV-Film mit entsprechendem Budget handelte. Mit "Doghouse" hat der Regiseur seinen derzeitigen Höhepunkt erreicht. Der Film ist keineswegs billig produziert und macht einfach nur spaß!

Klar kann man sich bei Zombiefilmen die Story schon grundlegend vorstellen, aber "Doghouse" setzt mit seiner Geschichte endlich mal wieder neue Akzente auf den mittlerweile doch recht ausgetrampelten Pfaden des Genres. Die Idee, dass sich nur die Frauen in Zombies verwandeln und es auf die Männer abgesehen haben, dürfte geschlechterübergreifend für Schmunzler sorgen. Die Gags sind zwar allesamt recht simpel gestrickt, aber wer sich einen Film wie "Doghouse" ansieht müsste wissen worauf er sich einlässt und erwartet sicher kein intelektuell hochanspruchsvolles Arthaus-Kino.

Den Schauspielern merkt man an, dass sie beim Dreh ordentlich Spaß hatten. Außerdem handelt es sich hier um größtenteils erfahrene brittische Schauspieler, auch wenn ihr Bekanntheitsgrad sich hierzulande wahrscheinlich in Grenzen halten dürfte. Mit dabei ist auch, wie schon in "Evil Aliens", Englands "B-Movie-Queen" Emily Booth, die man in ihrer Rolle als "Snipper" allerdings nur am Anfang des Films erkennt. Insgesamt also eine gute und solide Besetzung.

Fazit:
Sollte man sich ansehen, denn mit "Doghouse" liefert Jake West ein wahres Gerne-Highlight ab. Eine unterhaltsame "ZomCom" für den Videoabend allein oder mit Freunden. Absolute Empfehlung!
Gesamtwertung:



Filmtrailer:

Montag, 9. Mai 2016

Die Schlangengrube und das Pendel

Fakten:
Originaltitel: Die Schlangengrube und das Pendel
Länge: 80 Min.
Erscheinungsjahr: 1967
Produktionsland: BRD
Regie: Harald Reinl
Darsteller: Lex Barker, Karin Dor, Christopher Lee
Vertrieb: e-m-s (DVD)
FSK: 12
Ungeschnitten: Ja



Fiktion:

Graf Regular wird wegen Mordes an zwölf Jungfrauen gevierteilt. 35 Jahre später erhalten der Advokat Roger Mont-Elise und die Baronesse Lilian eine Einladung ins Sandertal auf die Burg des Grafen. Der Weg dorthin führt durch gespenstische Wälder hin zu den Ruinen des Schlosses, genauer gesagt direkt in dessen Folterkammer. Dort wird die Wiederbelebung von Graf Regular vorbereitet.

Filmbesprechung:
"Die Schlangengrube und das Pendel" ist der einzige deutsche Beitrag zur Gothic-Horrorwelle der sechziger Jahre. Eigentlich geplant als Start einer neuen Filmserie, nachdem die "Edgar Wallace" und "Karl May" Reihen auch außerhalb von Deutschland ein riesiger Erfolg wurden. Leider blieb der Erfolg des Films an den Kinokassen aus und somit wurden keine weiteren Teile der Serie mehr realisiert. Schade eigentlich, denn "Die Schlangengrube und das Pendel" ist ein wirklich guter Gruselfilm. Natürlich bietet das Werk unter heutigen Standards keinerlei Schockmomente und die Pappskelette laden manchmal zum schmunzeln ein, aber eine gelungene Atmosphäre, tolle Kulissen und der Nostalgie-Faktor sorgen dafür, dass der Film einfach Spaß macht.

Lex Barker (bekannt aus den Tarzan und Karl May Filmen) wirkt wie der Typische Filmheld der sechziger Jahre, der gut gekleidete Gentlemen den nichts erschüttern kann. Und Christopher Lee gibt mal wieder seine Paraderolle als Graf, der zugegebenermaßen manchmal allerdings ein wenig gelangweilt wirkt. Lee selbst hatte ja selten gute Worte für diesen Film übrig und das, obwohl viele davon ausgehen, dass er das fertige Werk nie gesehen hat.

Ein weitere Pluspunkt des Films sind die historischen Drehorte, von Rotenburg ob der Tauber, über den Teuteburgerwald, hin zu den Externsteinen. Dazu kommen die nebligen Wälder und das wirklich gut gestaltete Innenleben des Schlosses. Die perfekte Mischung für ein leicht kitschigen alten Gruselfilm.

Fazit:
Sollte man sich ansehen, wenn man die alten Hammer und Amicus Filme mag. Nostalgiker und Freunde des gepflegten Gothic-Horrors der sechziger Jahre werden "Die Schlangengrube und das Pendel" sicher lieben. Wer allerdings sowieso nichts mit Filmen aus dieser Zeit anfangen kann, sollte auch hier die Finger von lassen. Ansonsten ist der Film ein Garant für einen kurzweiligen Gruselabend.
Gesamtwertung:



Filmtrailer:

Montag, 25. April 2016

Horns

Fakten:
Originaltitel: Horns
Länge: 120 Min.
Erscheinungsjahr: 2013
Produktionsland: USA/Kanada
Regie: Alexandre Aja
Darsteller: Daniel Radcliffe, Juno Temple, Max Minghella
Vertrieb: Splendid Film
FSK: 16
Ungeschnitten: Ja



Fiktion:

Ig Perrish hat es in seiner Heimatstadt nicht einfach. Seine Freundin Merrin wurde auf brutale Weise ermordet und jeder Bewohner hält ihn für den Täter. Seine größte Zuflucht ist seit dem der Alkohol. Als er nach einer durchzechten Nacht morgens aufwacht, stellt er eine beängstigende Veränderung an sich fest, ihm wachsen Hörner. Zudem scheint ihm auf einmal jeder, mit dem er direkten Kontakt hat, die Wahrheit über ihre Sünden zu erzählen. Ig macht sich diese neue Tugend zu nutze und beginnt den wahren Mörder seiner Freundin zu suchen.

Filmbesprechung:
Alexandre Aja dürfte seit seinem 2003er Werk "High Tension" als haushoher Name in der Horrogemeinde gelten. Mit "Horns" liefert er diesmal allerdings einen Film ab, den man eher als Mischung aus Fantasy, Drama und Thirller bezeichnen kann, angereichert mit viel schwarzem Humor und einigen schrägen Ideen. Die story wirkt frisch und der Film schafft den Spagat zwischen Drama und eher unterhaltsamen Momenten ziemlich gut.

Als Haupdarsteller gewann man für "Horns" Daniel Radcliffe, dem wohl für immer die Rolle des Harry Potters anhaften wird. Man sollte ihn aber nicht zu unrecht darauf reduzieren. Radcliffe beweist hier, dass er ein ernstzunehmender und wirklich guter Schauspieler ist. An sich merkt man den meisten Darstellern an, dass sie sichtlich Spaß bei der Produktion hatten. Die schauspielerische Leistung des gesamten Casts kann sich sehen lassen und zusammen mit dem doch recht zügigem Tempo des Films verliert "Horns" nie seinen Schwung und weiß über die gesamten zwei Stunden zu unterhalten.

Das Alexandre Aja sein Handwerk versteht sieht man dem Film zu jeder Zeit an, die Kameraarbeit und Effekte sind tadelos umgesetzt. Die Story, die im übrigen auf einem Roman von Stephen Kings Sohn Joe Hill basiert, verliert sich nicht in ausgetretenen Pfaden und kann einen gewissen Grad an Eigenständigkeit für sich beanspruchen. Richtig in die Tiefe geht sie allerdings nicht, aber man bekommt eine angenehme Popcorn-Unterhaltung geboten.

Fazit:
Sollte man sich ansehen, wenn man Lust auf eine unterhaltsame und einfach zu konsumierende Drama/Fantasy Produktion hat. Allerdings will der Film trotz seiner vielen Pluspunkte nicht so recht hängen bleiben und man ist sich bewußt, dass man zwei Stunden gut unterhalten wurde, "Horns" aber keinen wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen wird.
Gesamtwertung:



Filmtrailer:

Montag, 18. April 2016

Enter The Void

Fakten:
Originaltitel: Enter the void
Länge: 155 Min.
Erscheinungsjahr: 2009
Produktionsland: FR
Regie: Gaspar Noé
Darsteller: Nathaniel Brown, Paz de la Huerta, Cyril Roy
Vertrieb: Alive - Vertrieb und Marketing (DVD)
FSK: 18
Ungeschnitten: Ja



Fiktion:

Oscar lebt mit seiner Schwester Linda zusammen in Tokyo und bestreitet seinen Lebensunterhalt mit kleinen Drogendeals. Bei einem dieser Deals wird er von seinem Kunden an die Polizei verraten und im Eifer des Gefechts erschossen. Doch sein Geist ist noch nicht bereit diese Welt zu verlassen und beobachtet das Geschehen von Oben aus.

Filmbesprechung:
"Enter the void" ist ein sehr spezieller Film, der mit extrem guter Kameraarbeit und sehr gut gemachten Effekten aufwarten kann. Man sollte sich aber vor Augen halten, dass es sich um keinen "typischen" Film handelt. Den Anfang des Films erlebt man komplett aus Oscars Perspektive (POV), nach seinem Tod "schwebt" die Kamera über allem und Rückblenden sind über die Schulter von Oscar gefilmt. Und auch hier wurde sehr viel Wert auf Details gelegt. In den Anfangsszenen ist sogar das Blinzeln des Schauspielers nachempfunden worden.

Gaspar Noé dürfte Fans des härteren Kinos spätestens seit "Irreversible" ein Begriff sein und er hat sich ein wenig das Image eines "Skandalregisseurs" erarbeitet. Darum darf in "Enter the void" natürlich auch nicht die ein oder andere obligatorische "Skandalszene" fehlen. Ob diese wirklich skandalös sind und ob sie nötig sind, sei mal dahingestellt. Die Szenen wirken in dem Film irgendwie unpassend und ziemlich berechnend, als hätte Noé versucht mit der Brechstange noch etwas Provokantes einzufügen.

Der größte Makel von "Enter the void" ist allerdings seine extrem lange Laufzeit. Das ist wohl auch ein Kritikpunkt, dem sich sehr viele Andere schon angeschlossen haben. Immer wieder gibt es Momente, die sich unglaublich ziehen. Im letzten Drittel des Films gibt es einen Abschnitt in dem ein und derselbe Kameraeffekt für fast eine halbe Stunde immer wieder wiederholt wird, was eine ziemliche Langeweile aufkommen lässt. Während das darauf folgende Finale noch einmal alle optischen Register zieht.

Fazit:
Sollte man sehen, da man "Enter the void" durchaus als filmische Grenzerfahrung beschreiben kann, die optisch atemberaubende Bilder auffährt. Es ist wahrscheinlich kein Film den man sich ein zweites Mal anschaut, da er durch seine lange Laufzeit ziemlich anstrengend und nicht unbedingt kurzweilig ist, aber durchaus einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Freunde des surrealistischen Films sollte mal ein Auge riskieren.
Gesamtwertung:



Filmtrailer:

Montag, 11. April 2016

Fragile - A Ghost Story

Fakten:
Originaltitel: Frágiles
Länge: 97 Min.
Erscheinungsjahr: 2005
Produktionsland: ES
Regie: Jaume Balagueró
Darsteller: Calista Flockhart, Elena Anaya, Richard Roxburgh
Vertrieb: Splendid Film
FSK: 16
Ungeschnitten: Ja



Fiktion:

Mercy Falls ist ein altes und baufälliges Kinderkrankenhaus auf der Insel Isle of Wight, das kurz vor seiner Schließung steht. Das Obergeschoss ist schon seit vielen Jahren geschlossen und auf der Station in der unteren Etage sind nur noch wenige Kinder untergebracht. Hier beginnt Amy Nicholls ihren neuen Job als Nachtschwester und es dauert nicht lange, bis die ersten merkwürdigen Dinge in dem alten Gemäuer passieren. Schnell findet Amy raus, dass ihre Vorgängerin aus Angst gekündigt hat und kurze Zeit später bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam.

Filmbesprechung:
Obwohl "Fragile" auf der englischen Insel Isle of Wight spielt, handelt es sich um eine spanische Produktion des Regieseurs Jaume Balagueró, der zwei Jahre später mit "REC" einen soliden Achtungserfolg unter Genrefreunden erzielen konnte. "Fragil" bietet zwar mit Calista Flockhart auch einen bekannten Namen und kann ein ausgezeichnetes Setting vorweisen, trotzdem überzeugt der Film leider nicht. Zu sehr ist "Fragile" in einer 0815 Geisterhausgeschichte festgefahren, die man schon gefühlt 1.000 Mal gesehen hat.

Eines der größten Probleme des Films ist auch gleich die Hauptdarstellerin. Vielen sicher noch bekannt als TV Anwältin Ally McBeal, ist sie der bekannteste Name im Cast. Ihre Darbietung ist allerdings so "over-the-top", dass man bereits nach kurzer Zeit genervt von ihr ist. Sicher, sie soll einen verletzlichen Charakter darstellen, aber nach spätestens zehn Minuten hat man keine Lust mehr sich dieses übertrieben weinerliche Schauspiel anzusehen. Flockhart ist hier definitiv falsch besetzt.

Auch Spannung will nicht so recht aufkommen. Nicht einmal die für das Genre schon typischen "Jumpscares" sind hier vorhanden, bzw. verfehlen ihre Wirkung komplett. Wirklich schade, denn die Kulisse des alten Krankenhauses ist sehr gut gemacht und sorgt für eine schöne Atmosphäre und auch die Effekte sind (abgesehen von einem CGI Effekt, den man sich hätte sparen können) sehr gut gemacht.

Fazit:
Sollte man sich nicht ansehen, weil der Film trotz der gegebenen guten Basis nicht sein volles Potential ausschöpft und einfach nur Langeweile verbreitet. Das letzte Drittel über hofft man wirklich nur noch, dass es endlich vorbei ist. Und die Auflösung der Geschichte ist dann schon fast lachhaft.
Gesamtwertung:



Filmtrailer:

Montag, 4. April 2016

The Hills Have Eyes

Fakten:
Originaltitel: The hills have eyes
Länge: 86 Min.
Erscheinungsjahr: 1977
Produktionsland: USA
Regie: Wes Craven
Darsteller: Michael Berryman, Virginia Vincent, Robert Houston
Vertrieb: Marketing Film (Blu Ray)
FSK: 18
Ungeschnitten: Ja


Fiktion:
Familie Carter ist auf dem Weg in den Urlaub nach Kalifornien, als sie im Niemandsland mitten in der Wüste einen Autounfall haben. Da Hilfe nicht in Sicht ist, macht sich Vater Bob zu Fuß auf den Weg die Tankstelle zu erreichen, die sie vor einigen Meilen passiert haben. Der Rest der Familie bleibt am Wohnwagen zurück und bemerkt gar nicht, dass sie bereits beobachtet werden.

Filmbesprechung:
Dieses Review fällt ziemlich schwer, wenn man eigentlich ein Fan von Wes Craven ist. Sein Werk fand vor 10 Jahren neue Aufmerksamkeit, als Alexandre Aja (der unter anderem auch für die Remakes von "Maniac" und "Piranha 3D" verantwortlich war) seine Neuverfilmung veröffentlichte. Cravens Original wurde erst 2007 vom Index gestrichen und war dadurch und durch schlechtes Marketing schon fast in Vergessenheit geraten, obwohl es noch zwei Fortsetzungen gab, von denen die Letzte (Mindripper) erst 1995 erschien.

Alles in allem hat "The hills have eyes" leider nicht dem Test der Zeit stand gehalten und ist nicht besonders gut gealtert. Um so mehr stört es, dass sich das Label bei der Umsetzung der Blu Ray Disc überhaupt keine Mühe gemacht hat. Das Bild wechselt von schlechter zu absolut unterirdischer Qualität und man hat eher das Gefühl eine alte VHS zu sehen.

Die deutsche Synchronisation ist zudem ziemlich schlecht geraten und die Tonspur ist teilweise asynchron. Man sollte sich definitiv für die englische Tonspur entscheiden, die nicht so künstlich wirkt. Interessant ist, dass man im Deutschen aus den atomverseuchten Mutanten nun Außerirdische gemacht hat. Von den Dialogen an sich muss man gar nicht erst anfangen. Gleiches gilt auch für die schauspielerische Leistung. Klar haben die meisten Horror-Filme dieser Zeit keinen sonderlich guten Cast, aber "The hills have eyes" nimmt sich dafür dann doch zu ernst, was den Film teilweise ins lächerliche zieht. Dadurch will auch keine Spannung aufkommen und streckenweise zieht sich der Film wie Kaugummi. Auch effekttechnisch wird hier nicht all zu viel geboten und Gorehounds, die sich den Film aufgrund seines Rufes anschauen, werden definitiv enttäuscht.

Fazit:
Sollte man nicht sehen, es sei denn, man ist Fan von Wes Craven. Manche Kameraeinstellungen würden in einem HD Master sicherlich gut aussehen, aber insgesamt hat der Zahn der Zeit doch sehr stark an diesem Film genagt. Es ist das junge Werk eines jungen Regisseurs, der noch Großes erschaffen sollte. Man muss leider sagen, dass dieser Bonus in die Wertung mit einfließt.
Gesamtwertung:



Filmtrailer:

Montag, 28. März 2016

Hell Night

Fakten:
Originaltitel: Hell night
Länge: 101 Min.
Erscheinungsjahr: 1981
Produktionsland: USA
Regie: Tom DeSimone
Darsteller: Linda Blair, Vincent Van Patten, Peter Barton
Vertrieb: Prism Leisure (UK DVD)
FSK: 18
Ungeschnitten: Ja



Fiktion:
Um in die Studentenverbindung Alpha Sigma Rho aufgenommen zu werden müssen vier Anwärter eine Nacht in einem alten Herrenhaus verbringen, in dem ein Mann vor 12 Jahren seine ganze Familie und sich selbst getötet haben soll. Angeblich überlebte eines seiner entstellten Kinder den Mordversuch und soll sich immer noch in dem Gemäuer herumtreiben. Die Verbindungsmitglieder versuchen den Anwärtern mit einigen Streichen das Fürchten zu lehren, um sie frühzeitig aus dem Haus zu treiben. Nach und nach verschwinden allerdings immer mehr von ihnen spurlos.

Filmbesprechung:
Ließt man irgendwo etwas über 80er Jahre Slasher Filme erscheint neben den "klassischen" Titeln wie "Freitag der 13." auch immer wieder der Name "Hell night". Gedreht in der Hochphase des Slasher-Horrors findet man in der ersten Hälfte des Films alle typischen Klischees für die das Genre bekannt ist. Von der 0815 Story über die üblichen sinnfreien Dialoge hin zu dem abstrusen und nicht nachvollziehbarem Handeln der Darsteller. Wenn man diese Art Film mag muss das nicht mal schlecht sein, sondern kann für einen unterhaltsamen Abend sorgen.

In der zweiten Hälfte vermittelt der Film dann einen ganz anderen Eindruck. Das Wort "Twist" möchte ich hier nicht verwenden, da es nicht hundertprozentig zutrifft. Um jetzt keine Spoiler zu nennen gehen wir hier aber nicht weiter ins Detail. Gegen Ende des Films kommt wirklich das ein oder andere Mal Spannung auf und die Laufzeit von 101 Minuten ist recht kurzweilig. Für die Hauptrolle in "Hell night" konnte man Linda Blair gewinnen, die natürlich immer noch unvergessen ist als Regan in "Der Exorzist". Insgesamt kann man überraschenderweise sagen, dass die Schauspieler wirklich OK sind. Gerade aus Slashern dieser Zeit ist man schlimmeres gewöhnt.

In Deutschland wurde der Film leider nie sonderlich bekannt, weswegen er auch sehr rar ist. Es gibt eine DVD Veröffentlichung, die aufgrund ihrer Seltenheit teilweise horrende Preise erzielt. Die hier vorliegende englische uncut DVD ist vom Bild her leider recht verwaschen und in den dunklen Szenen etwas grobkörnig mit einem auffälligem Rotstich. Insgesamt ist das Bild allerdings annehmbar.

Fazit:
Sollte man sehen, wenn man auf 80er Jahre Slasher Filme steht. Ist der Film ein Klischee? Ja, ist er. Unübersehbar und definitiv sogar. Aber er macht Spaß, bietet die ein oder andere Überraschung und ist ein kurzweiliges Vergnügen. Wenn man sich bewußt ist, worauf man sich einlässt, wird man gut unterhalten. Nicht mehr und nicht weniger.
Gesamtwertung:



Filmtrailer:

Montag, 21. März 2016

Ghosthouse

Fakten:
Originaltitel: La Casa 3
Länge: 91 Min.
Erscheinungsjahr: 1988
Produktionsland: Italien
Regie: Humpfrey Humbert
Darsteller: Lara Wendel, Greg Scott
Vertrieb: Laser Paradise (DVD)
FSK: 18
Ungeschnitten: Nein. Diese Fassung ist zwar deutlich länger, als die FSK 16 Version, jedoch gibt es trotzdem drei kleine Schnitte von insgesamt 11 Sekunden.

Fiktion:
Die kleine Henrietta Baker wird von ihrem Vater im Keller eingesperrt, weil sie eine Katze getötet hat. Während sie mit ihrer Puppe im Dunkeln wartet, werden ihr Vater und ihre Mutter ermordet. 20 Jahre später erhält Paul Rogers über Funk Hilferufe aus diesem Haus und fährt mit seiner Freundin Martha raus aufs Land, um das Geheimnis des Hauses zu ergründen.

Filmbesprechung:
Heute widmen wir uns also einem Film, der quasi unser Namensfetter ist. Schade nur, um es gleich vorweg zunehmen, dass "Ghosthouse" überhaupt nicht zu überzeugen weiß. Der Streifen des italienischen Regiseurs Humpfrey Humbert (Ein Pseudonym von Umberto Lenzi, der vielleicht schon wußte, warum er seinen richtigen Namen hierfür nicht hergab) bietet eine schon aus vielen anderen Filmen bekannte Story, ein paar unspektakuläre Effekte und Darsteller, deren Spiel dem ganzen die Krone aufsetzten.

Spätestens nach der ersten halben Stunde ist man von den Dialogen und dem Handeln der Schauspieler so genervt, dass es schwierig wird sich durch den Rest des Films zu kämpfen. In Italien wurde "Ghosthouse" damals trotzdem ein Erfolg, da man sich beim Marketing einfach eines bekannten Namens bediente. Der Film erschien dort als dritter Teil der "La Casa" Reihe und wurde somit als Fortsetzung der ersten beiden "Tanz der Teufel" Filme verkauft.

Alles in allem wirkt der Film wie eine Mischung aus "Poltergeist", "Chucky" und Lucio Fulcis "Haus an der Friedhofsmauer" (welcher übrigens im gleichen Haus gedreht wurde), nur eben auf TV Niveau. Wenn man genau Hinschaut entdeckt man auch immer wieder kleine Filmfehler. Auf dem Grabstein des toten kleinen Mädchens ist beispielsweise als Geburtsdatum 1938 und als Sterbedatum 1967 angegeben, was sie 29 Jahre alt machen würde.

Fazit:
Sollte man nicht sehen, da man den ganzen Film über merkt, dass "Ghosthouse" eine TV-Produktion ist in die weder viel Zeit noch Geld gesteckt wurde. Wer auf Spukhausfilme steht und sich von den genannten Kritikpunkten nicht abschrecken lässt, kann mal ein Auge riskieren, viel erwarten sollte man allerdings nicht.
Gesamtwertung:



Filmtrailer: