Originaltitel: Gli orrori del castello di Norimberga
Länge: 98 Min.
Erscheinungsjahr: 1972
Produktionsland: Italien
Regie: Mario Bava
Darsteller: Joseph Cotten, Elke Sommer, Massimo Girotti
Vertrieb: Arrow Video (Englisches Blu Ray & DVD Dual Set)
FSK: 15
Ungeschnitten: Ja
Fiktion:
Der Student Peter Kleist kommt nach Österreich, um bei der Versteigerung des Schlosses seiner Vorfahren zugegen zu sein. Das Gemäuer, dass von der Bevölkerung den Namen "Schloss des Teufels" erhalten hat, war im 16. Jahrhundert Sitz des berüchtigten "Blutbarons" von Kleist. Zusammen mit der Studentin Eva veranstaltet Peter im Turmkämmerlein eine Geisterbeschwörung und erweckt damit den Blutbaron wieder zu neuem Leben.
Filmbesprechung:
Bevor man sich genauer mit "Blood Baron" beschäftigt, sollte man ihn übergreifend im Kontext von Mario Bavas gesamtem Schaffen sehen. Der Film ist das letzte Werk, das zu Lebzeiten des Regisseurs veröffentlicht wurde. Bava drehte in den folgenden neun Jahren zwar noch drei weitere Filme, zwei davon fanden allerdings erst Jahre später einen Vertreiber und der Letzte hatte seine Premiere kurz nach seinem Tod. Ebenfalls geht Bava mit "Blood Baron" wieder einen Schritt zurück zu seinen Anfängen als Regisseur und verwurzelt den Film wieder mehr im Gothic Horror als im Giallo Genre. Ungewöhnlich ist, dass es sich um sein erstes Werk handelt, welches nicht in einem Studioset entstand, sondern komplett vor Ort in einem alten Schloss nahe Wien.
Ist man nicht mit den anderen Filmen von Mario Bava vertraut, merkt man hier trotzdem schnell, dass er seine Arbeit als Regisseur sehr gut versteht und auch Jahre lang als Cinematographer gearbeitet hat. Die Ausleuchtung des Sets und die eingefangenen Bilder zeigen einen atmosphärischen und stylischen Film, der ein wahrer Augenschmaus ist. Die Geschichte hingegen ist sehr simple gehalten und wirkt manchmal gar ein wenig gehetzt. Trotz dessen hat der Film speziell in der Mitte einige Längen. Die schauspielerischen Leistungen sind für diese Art von Genre völlig OK. Einzige Ausnahme hier ist leider die weiblich Hauptrolle, die von Elke Sommer gespielt wird. Ihre Darbietung ist so übertrieben, schlecht und Nerven zerrend, dass es einem stellenweise den Spaß an dem Film nehmen kann.
Arrow Video hat sich bei dieser Veröffentlichung mal wieder nicht lumpen lassen. Man bekommt eine Blu Ray und zwei DVDs, wo sich jeweils die europäische Export Version (98 Min.) und die American International Pictures Version (91 Min.) befinden. Die AIP Version wurde für den amerikanischen Markt mit neuer Filmmusik und neuer Synchronisation versehen. Zudem bekommt man den Film noch in Mario Bavas original Version in italienischer Sprache. Dazu gesellen sich dann noch die üblichen Extras wie Trailer, Fotogalerie, Audiokommentare und ein Interview mit Ruggero Deodato, dem Regisseur von "Cannibal Holocaust". Das Bild der Blu Ray in High Definition ist leider nicht durchgängig gut. Einige Stelle sehen sehr verwaschen und grobkörnig aus.
Fazit:
Sollte man sehen, denn auch wenn die Story etwas dünn ist, bekommt man einen stylischen Film mit großartiger Atmosphäre von einem Regisseur, der sein Handwerk mehr als perfekt beherrschte. Der einzige Wermutstropfen ist Elke Sommer als die Studentin Eva. Hätte man die Rolle mit einer Schauspielerin besetzt, die auch nur ein durchschnittliches Spiel an den Tag legen kann, hätte das den Film zu einer uneingeschränkten Empfehlung aufgewertet.
Gesamtwertung:
Gesamtwertung:
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Filmtrailer: