Dienstag, 13. September 2016

Vampyros Lesbos

Fakten:
Originaltitel: Vampyros Lesbos
Länge: 89 Min.
Erscheinungsjahr: 1971
Produktionsland: Spanien / Deutschland
Regie: Jess Franco
Darsteller: Soledad Miranda, Ewa Strömberg, Dennis Price, Paul Müller
Vertrieb: Severin (Englische Blu Ray)
FSK: 18
Ungeschnitten: Ja



Fiktion:

Die junge Amerikanerin Lucy Westinghouse wird von rätselhaften Träumen heimgesucht, in der ihr immer eine junge, hübsche Frau begegnet. Die geheimnisvolle, sinnliche Schönheit scheint Lucy fortwährend in ihren Bann zu ziehen. Eines Tages wird sie aus geschäftlichen Gründen auf die kleinasiatischen Inseln geschickt, um das Erbe einer mysteriösen Prinzessin zu verwalten. Dort lauert eine Überraschung auf Lucy, denn die Prinzessin entpuppt sich als die Frau aus ihren Träumen. In den folgenden Tagen lernt Lucy nicht nur Schrecken, sondern auch pure Leidenschaft kennen...

Filmbesprechung:
Jess Franco war ein Regisseur, der definitiv die Gemüter spaltete. Die einen sehen seine Filme als reine Schundstreifen, die anderen vergöttern ihn als den König des Trash-Films. "Vampyros Lesbos" gilt als sein persönliches Opus Magnum und als einer der Kultfilme des europäischen Explotation-Kinos. Zudem zählt Franco definitiv zu den umtriebigsten Regisseuren seiner Zeit. Teilweise brachte er mehr als 10 Filme pro Jahr raus und kommt in seiner Karriere auf insgesamt 203 Regiearbeiten. Wer hier einen reinen Horrorfilm erwartet wird allerdings enttäuscht werden. Vielmehr ist es ein Mix aus ziemlich simpel gestrickter Vampirgeschichte, surrealen Elementen und Softsexszenen.

"Vampyros Lesbos" ist sicher kein Meisterwerk, was von manchen Menschen gerne attestiert wird. Leute, die sich auf einen Film von Jess Franco einlassen, erwarten aber sicher auch keine hoch intellektuelle Unterhaltung. Jedoch kann der Film für sich einen gewissen Reiz verbuchen. Gerade die surrealen Elemente stehen dem Film ziemlich gut und er baut eine fast schon traumartige oder psychedelische Atmosphäre auf. Man merkt "Vampyros Lesbos" zu jeder Minute an, aus welcher Zeit er stammt. Dementsprechend ist das Tempo des Films auch sehr langsam. Die Story ist recht dünn und wird von Franco ganz einfach mit viel nackter Haut gefüllt. Die Leistung der Schauspieler ist sicher nicht oscarreif, gerade aus diesem Genre ist man allerdings viel Schlimmeres gewohnt.

Das Bild wurde für die vorliegende englische Blu Ray in HD remastert, sieht für das Alter des Films unglaublich gut aus und kann mit sehr satten Farben aufwarten. Leider kann man solch positive Sachen nicht immer von der Kameraarbeit behaupten. Manche Szenen wirken absolut unscharf und verschwommen und beim Ranzoomen wackelt es oft in alle erdenklichen Richtungen. Trotz der teilweise ziemlich dilettantischen Kameraführung wurden hier des Öfteren wunderschöne Bilder eingefangen, die, mit dem Soundtrack zusammen, sehr stark zur Atmosphäre des Films beitragen. Abgerundet wird die Blu Ray mit einigen interessanten Extras zu Film, Regisseur und Schauspielern. Erwähnenswert ist noch, dass die Blu Ray nur die deutsche Tonspur beinhaltet.

Fazit:
Sollte man sehen, wenn man sich bewusst ist, worauf man sich einlässt und mit solchen Filmen etwas anfangen kann. Man sollte "Vampyros Lesbos" einfach als das nehmen, was es ist, eine Mischung aus Kunst und Trash, die ein Zeitdokument darstellt.
Gesamtwertung:



Filmtrailer: