Montag, 18. April 2016

Enter The Void

Fakten:
Originaltitel: Enter the void
Länge: 155 Min.
Erscheinungsjahr: 2009
Produktionsland: FR
Regie: Gaspar Noé
Darsteller: Nathaniel Brown, Paz de la Huerta, Cyril Roy
Vertrieb: Alive - Vertrieb und Marketing (DVD)
FSK: 18
Ungeschnitten: Ja



Fiktion:

Oscar lebt mit seiner Schwester Linda zusammen in Tokyo und bestreitet seinen Lebensunterhalt mit kleinen Drogendeals. Bei einem dieser Deals wird er von seinem Kunden an die Polizei verraten und im Eifer des Gefechts erschossen. Doch sein Geist ist noch nicht bereit diese Welt zu verlassen und beobachtet das Geschehen von Oben aus.

Filmbesprechung:
"Enter the void" ist ein sehr spezieller Film, der mit extrem guter Kameraarbeit und sehr gut gemachten Effekten aufwarten kann. Man sollte sich aber vor Augen halten, dass es sich um keinen "typischen" Film handelt. Den Anfang des Films erlebt man komplett aus Oscars Perspektive (POV), nach seinem Tod "schwebt" die Kamera über allem und Rückblenden sind über die Schulter von Oscar gefilmt. Und auch hier wurde sehr viel Wert auf Details gelegt. In den Anfangsszenen ist sogar das Blinzeln des Schauspielers nachempfunden worden.

Gaspar Noé dürfte Fans des härteren Kinos spätestens seit "Irreversible" ein Begriff sein und er hat sich ein wenig das Image eines "Skandalregisseurs" erarbeitet. Darum darf in "Enter the void" natürlich auch nicht die ein oder andere obligatorische "Skandalszene" fehlen. Ob diese wirklich skandalös sind und ob sie nötig sind, sei mal dahingestellt. Die Szenen wirken in dem Film irgendwie unpassend und ziemlich berechnend, als hätte Noé versucht mit der Brechstange noch etwas Provokantes einzufügen.

Der größte Makel von "Enter the void" ist allerdings seine extrem lange Laufzeit. Das ist wohl auch ein Kritikpunkt, dem sich sehr viele Andere schon angeschlossen haben. Immer wieder gibt es Momente, die sich unglaublich ziehen. Im letzten Drittel des Films gibt es einen Abschnitt in dem ein und derselbe Kameraeffekt für fast eine halbe Stunde immer wieder wiederholt wird, was eine ziemliche Langeweile aufkommen lässt. Während das darauf folgende Finale noch einmal alle optischen Register zieht.

Fazit:
Sollte man sehen, da man "Enter the void" durchaus als filmische Grenzerfahrung beschreiben kann, die optisch atemberaubende Bilder auffährt. Es ist wahrscheinlich kein Film den man sich ein zweites Mal anschaut, da er durch seine lange Laufzeit ziemlich anstrengend und nicht unbedingt kurzweilig ist, aber durchaus einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Freunde des surrealistischen Films sollte mal ein Auge riskieren.
Gesamtwertung:



Filmtrailer: