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Fakten:
Originaltitel: Unhinged
Länge: 79 Min.
Erscheinungsjahr: 1982
Produktionsland: USA
Regie: Don Gronquist
Darsteller: Laurel Munson, Janet Penner, Sara Ansley
Vertrieb: Platinum (DVD)
FSK: 18
Ungeschnitten: Ja
Fiktion:
Die drei Freundinnen Terry, Nancy und Gloria sind auf dem Weg zu einem Musikfestival als sie mit dem Auto von der Straße abkommen und in der Leitplanke enden. Als sie wieder zu sich kommen finden sie sich in einem abgelegenen Herrenhaus wieder, welches nur von Marion und ihrer tyrannischen Mutter bewohnt wird. Bevor sie Hilfe holen können müssen sie noch darauf warten, dass der Sturm vorüber zieht. Während dessen stellt Terry fest, dass merkwürdige Dinge in dem Haus vorgehen.
Filmbesprechung:
Während der Blütezeit des Slasher Films, Anfang der achtziger Jahre, wurde dieser Low Budget Horror Film von Don Gronquist veröffentlicht. Ein Indie-Film, der seinen Bekanntheitsgrad vorrangig seinem Ruf als „Video Nastie“ verdankt. 1983 verbannte Großbritannien 72 Filme aus den Videoregalen, da sie als anstößig galten und angeblich zum Zerfall der moralischen Werte beitrugen. Diese unbeabsichtigte „Auszeichnung“ bewahrte damals viele der Filme, die teilweise recht kostengünstige Produktionen ohne große Vermarktung waren, davor in Vergessenheit zu geraten. Dazu zählt auch „Unhinged“. Zum Glück kann man nur sagen, da man diesem Film als Genre Fan durchaus eine Chance geben sollte.
Bei einem Budget von nur rund 100.000 Dollar darf man natürlich keine Hochglanzproduktion a la „Freitag der 13“ erwarten. Zudem handelt es sich nicht um einen typischen Slasher Film. Im Gegensatz zu seinen Artgenossen setzt „Unhinged“ nicht auf viele blutige Kills, sondern auf Atmosphäre und Storytelling. Und damit wären wir auch bei seinen Stärken. Die Atmosphäre ist beklemmend und weiß Spannung aufzubauen. Dies geschieht allerdings recht langsam, actionreich wird der Film erst in seinem (relativ kurzen) 3. Akt. Insgesamt wirkt „Unhinged“ mehr wie ein Giallo Film und weniger wie ein Slasher. Zum einen ist da der „Whodunit“ Aspekt der Geschichte und zum anderen der Soundtrack, der stark an die Band Goblin (Deep Red, Suspiria, Buio Omega, etc.) erinnert. Gerade diese beiden Eigenschaften stehen dem Film unglaublich gut.
Minuspunkte muss „Unhinged“ leider beim Filmschnitt und den Schauspielern einstecken. Der Schnitt ist meist ziemlich ungeschliffen und lässt das kleine Budget durchblicken. Die Kameraarbeit und Kinematografie sind für einen Low Budget Film allerdings recht ordentlich. Die Schauspielerischen Leistung können dagegen nur wenig überzeugen. Was allerdings nicht sonderlich verwundert, für die meisten Darsteller blieb dieser Film ihre einzige Rolle.
Fazit:
Man kann sich durchaus daran erfreuen, dass „Unhinged“ nicht gänzlich in Vergessenheit geraten ist und mit seiner DVD Veröffentlichung Mitte der 2000er Jahre wieder ein Stück zurück ins Kollektive Gedächtnis gerückt ist. Man merkt ihm zwar seine Unzulänglichkeiten an, die dem geringen Budget geschuldet sind, allerdings hat man trotz dessen das Beste aus der Situation raus geholt. Eine stimmige Atmosphäre und eine durchdachte Story laden dazu ein mal ein Auge zu riskieren.
Gesamtwertung:
Fakten:
Originaltitel: Don't go in the woods alone
Länge: 81 min.
Produktionsjahr: 1981
Produktionsland: USA
Regie: James Bryan
Darsteller: Nick Cleland, Mary Gail Artz, James P. Hayden
FSK 18
Ungeschnitten: Ja
Fiktion:
Vier junge Camper machen einen Ausflug in einen abgelegenen Wald, um ein Wochenende in der Wildnis zu verbringen und zu wandern. Zur gleichen Zeit tötet irgendjemand ahnungslose Touristen, die sich in den Wald wagen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis er auch hinter den vier Freunden hinterher ist.
Filmbesprechung:
"Don´t go in the woods alone" hat in der Horror-Community die berüchtigte Reputation einer der schlechtesten Slasher-Filme aller Zeiten zu sein. Und das hat seine Gründe. Beginnen wir mit dem Skript. Wer die obige Zusammenfassung gelesen hat und sich dachte, das ist recht spärlich, der hat durchaus recht. Denn das ist alles, was in diesem Film passiert. Vier Camper wandern endlos durch den Wald, während wahllos irgendwelche Nebenfiguren getötet werden. Nebenfiguren ist sogar noch zu viel gesagt, sie tauchen nur auf, um sofort getötet zu werden.
Manche von ihnen sind nicht mal eine Minute in dem Film zu sehen. Das Drehbuch ist also so gut wie nicht vorhanden.
Die schauspielerischen Leistungen in diesem Film bewegen sich auf einer ähnlichen Ebene. Niemand, wirklich kein Einziger kann hier nur im Mindesten überzeugen. Die Erwartungen liegen bei einem Slasher sicher nicht besonders hoch, aber selbst dafür ist das hier gebotene unterirdisch. Recherchiert man ein wenig nach, ist man wenig überrascht, dass so gut wie keine der Darsteller jemals wieder in einem anderen Film mitgespielt hat.
Eigentlich findet sich an diesem Machwerk nichts, was auch nur irgendwie überzeugen könnte. Die Kameraarbeit ist furchtbar. An manchen Drehtagen scheint man das Kamerastativ gleich zu Hause gelassen zu haben und es ruckelt an allen Enden. Der Schnitt ist äußerst dilettantisch und einen Großteil des Films gibt es keine Hintergrundmusik. Wenn sie dann auftaucht, ist es ein Mix aus schief klingender Synthie- und Hillbilly-Musik. Selbst die Gore-Effekte sind sehr schlecht gemacht und können nicht im geringsten überzeugen.
Fazit:
"Don´t go in the woods alone" wird seinem Ruf als einer der schlechtesten Slasher-Filme mehr als gerecht. Die Story ist nicht vorhanden, von einer Backstory zu den Geschehnissen ganz zu schweigen. Der Gore ist schlecht gemacht, die meist fehlende Musik lässt jegliche Spannung vermissen und über die gesamte Laufzeit macht sich pure Langeweile breit. Man kann den Film nicht mal in die Kategorie "So bad, it´s good" packen, denn gar nichts an diesem Film ist gut.
Gesamtwertung:
Fakten:
Originaltitel: The Blackcoat's Daughter
Länge: 95 Min.
Erscheinungsjahr: 2015
Produktionsland: Canada, USA
Regie: Oz Perkins
Darsteller: Emma Roberts, Kiernan Shipka, Lucy Boynton
Vertrieb: Koch Media GmbH (Blu Ray)
FSK: 16
Ungeschnitten: Ja
Fiktion:
Während ihre Mitschülerinnen über die Winterferien nach Hause fahren, warten Kat und Rose im katholischen Mädcheninternat Bramford vergeblich auf die Ankunft ihrer Eltern. Mit zwei alten Betreuerinnen bleiben sie allein in der abgelegenen Privatschule zurück. Während Rose dies für ein nächtliches Treffen mit ihrem Freund nutzt, um ihm beizubringen, dass sie eventuell schwanger ist, setzt Kat das Alleinsein an dem Ort mehr und mehr zu: Düstere Albträume, unheilvolle Visionen und mysteriöse Anrufe verfolgen sie.
Filmbesprechung:
"Die Tochter des Teufels" erschien eigentlich bereits 2015, damals unter dem Titel "February". Nach einigen Festivalvorführungen bekam der Film Anfang 2017 auch eine größere Veröffentlichung im Heimkinobereich, diesmal unter dem Namen "The Blackcoats Daughter", wie er im Original heißt. Es ist das Regiedebüt von Oz Perkins, Sohn von Anthony Perkins aka Norman Bates aus Psycho. Und Perkins macht es dem Zuschauer hier nicht besonders leicht. Wer einen actiongeladenen Horrorfilm erwartet, wird enttäuscht. Wer sich allerdings auf einen atmosphärischen Thriller mit Drama- und Horroranleihen einlassen kann, wird mit einem wirklich gelungenen Film belohnt.
Über drei verschiedene Erzählstränge fügt sich die Geschichte nach und nach zusammen. Da ist zum einen Kat, deren Eltern nicht erscheinen, um sie abzuholen. Rose hat ihren Eltern absichtlich den falschen Termin genannt, damit sie mit ihrem Freund über ihre vermutete Schwangerschaft sprechen kann. Und als Drittes ist da noch Joan, die gerade auf dem Weg zum Internat ist. "Die Tochter des Teufels" legt eine einzigartige Atmosphäre an den Tag, da der Film zum einen unglaublich beruhigend wirkt, von der Handlung und den Dialogen sehr minimalistisch ist, und auf der anderen Seite eine sehr subtile Spannung mit sich trägt, die sich durch den kompletten Film zieht. Und gerade hier könnte der Grund liegen, warum der Film auch sehr viele schlechte Kritiken einheimste. Die Tatsache, dass nicht sonderlich viel passiert und die Geschichte nicht gradlinig erzählt wird, dürfte viele Zuschauer abschrecken, die auf eine simple Unterhaltung gehofft hatten. Wer sich allerdings darauf einlässt und das Puzzel zusammensetzt, wird feststellen, dass "The Blackcoats Daughter" ein sehr intelligenter und ausgeklügelter Film ist.
Auch die Schauspieler können hier auf ganzer Linie überzeugen. Emma Roberts dürfte einige vielleicht aus "American Horror Story" bekannt sein, wohingegen Kiernan Shipka und Lucy Boynton doch noch eher unbekannte Gesichter sind. Trotzdem liefern alle drei gleichwohl eine überzeugende Leistung ab. Die Cinematography ist dem winterlichen Set angepasst und wirkt kalt und minimalistisch mit vielen statischen Bildern. Dies passt allerdings perfekt zur Geschichte und der Grundstimmung des Films. Auch über das Bild der Koch Media Blu Ray kann man sich nicht beschwerern. Allerdings fallen die Extras mit Trailer und einem ca. 7 minütigem Makeing-Of doch etwas knapp aus.
Fazit:
"Die Tochter des Teufels" ist ein empfehlenswerter Film, der allerdings nicht die breite Masse anspricht. Dafür ist das Tempo zu langsam und die Geschichte zu verworren. Wer Blockbuster-Unterhaltung mit viel Action sucht, wird Oz Perkins Regiedebüt nichts abgewinnen können. Wenn man sich allerdings auf solche Filme einlassen kann und keine Probleme damit hat, nicht alle Lösungen auf dem Silbertablett serviert zu bekommen, erwartet einen ein wirklich gelungener Film mit spanender Atmosphäre und vielen subtilen Untertönen.
Gesamtwertung:
Fakten:
Originaltitel: The Hallow
Länge: 93 Min.
Erscheinungsjahr: 2015
Produktionsland: Vereinigtes Königreich, Irland
Regie: Corin Hardy
Darsteller: Joseph Mawle, Bojana Novakovic, Michael McElhatton
Vertrieb: MFA+ (Alive AG)
FSK: 16
Ungeschnitten: Ja
Fiktion:
Adam Hitchens hat für einen Forschungsauftrag mit seiner Frau Clare und dem gemeinsamen Baby Finn London den Rücken gekehrt und ist in ein Haus ins tiefste irische Hinterland gezogen. Von ihrem neuen Domizil aus will sich Adam der Untersuchung der Bäume im Umland widmen, während Clare den neuen Familiensitz gemütlich herrichten soll. Doch die einsame Idylle entpuppt sich bald als trügerisch.
Filmbesprechung:
Liest man sich den Plot von "The Hallow" durch wird einem die Geschichte sicher in der ein oder anderen Form bekannt vorkommen. Besonders innovativ ist die Grundgeschichte jedenfalls nicht. Das muss allerdings nicht unbedingt etwas Schlechtes bedeuten. Es kommt darauf an, wie das Drehbuch ausgearbeitet ist und welche neuen Elemente hinzukommen. Um es kurz zu machen, neue oder innovative Ideen sucht man bei "The Hallow" vergebens. Der Anfang ist gelungen und stimmt gut auf den Film ein. Der zweite Akt baut ungemeine Spannung auf, während man erfährt, was der Grund für die merkwürdigen Ereignisse ist. Von da an geht es allerdings bergab und beim Finale ist man schon fast gelangweilt von dieser kruden Mischung aus Folklore und Sci-Fi.
Der Verlust jeglicher Spannung im letzten Akt ist eines der größten Probleme von "The Hallow". Ein Zweites sind die Schauspieler. Über die gelieferte Darbietung kann man sich als solches eigentlich nicht beschweren. Gerade Joseph Mawle und Bojana Novakovic legen eine solide Leistung an den Tag und harmonieren gut miteinander. Aber trotzdem will es nicht so recht überzeugen. Man findet keinerlei Verbindung zu den Charakteren und fiebert ihrem Schicksal nicht wirklich mit. Vielleicht wollte Regisseur und Drehbuchautor Corin Hardy zu viel auf einmal. Alle Ideen und Geschehnisse, die sich im Laufe des Films entwickeln, wirken wie absolute Klischees aus dem Einmaleins des Horrorfilms.
Bei der technischen Umsetzung von "The Hallow" kann man sich nicht beschweren. Kameraarbeit und Bildqualität sind ausgesprochen gut, die Farben warmen und kräftig. Die Spezialeffekte hingegen sind OK, können aber gerade gegen Ende nicht überzeugen und wirken fast schon unfreiwillig komisch.
Fazit:
"The Hallow" kommt leider nicht über den Durchschnitt hinaus. Der vielversprechende Anfang, die Spannung sowie das atmosphärisch und isoliert wirkende Setting wandeln sich nach gut zwei Dritteln des Films zu einem Mix aus Science-Fiction und Märchen, der einfach nicht zusammenpassen will. Somit eine vertane Chance und ein Machwerk, welches man nicht unbedingt gesehen haben muss.
Gesamtwertung:
Fakten:
Originaltitel: Las garras de Lorelei
Länge: 85 Min.
Erscheinungsjahr: 1974
Produktionsland: Spanien
Regie: Amando de Ossorio
Darsteller: Tony Kendall, Helga Liné, Silvia Tortosa
Vertrieb: Alive - Vertrieb und Marketing (Blu Ray)
FSK: 16
Ungeschnitten: Ja
Fiktion:
In einer Kleinstadt am Rhein wird eine junge Frau tot aufgefunden, deren Herz herausgerissen wurde. Man macht für die Tat einen Wolf oder Bären verantwortlich. Nach weiteren ähnlichen Todesfällen wird der Jäger Sirgurd beauftragt, das örtliche Mädchenpensionat zu beschützen und das Tier zu erlegen. Bevor es soweit kommt, lernt er die schöne Loreley kennen. Er verliebt sich in sie, obwohl sie ihm mitteilt, die legendäre Sagengestalt zu sein.
Filmbesprechung:
Anfang bis Mitte der Siebziger Jahre erlebte der Euro-Horror einen wahren Boom, als die Exploitationfilm-Welle immer mehr Menschen begeisterte. Während aus Italien eine Flut vom Giallo Filmen den Markt eroberte, setzten die Spanier auf Horror. Angefangen von Narciso Ibanez Serradors "Das Versteck - Angst und Mord im Mädcheninternat" von 1969, über Pauls Naschys Dutzende von Filmen mit den "klassischen Monstern" wie Dracula, Frankenstein oder der Mumie, hin zu dem Trash-König Jess Franco. Eine weitere sehr bekannte spanische Serie aus dieser Zeit war auch die vierteilige "Reitende Leichen" Reihe von Amando de Ossorio, der daneben nur sehr wenige andere Filme drehte. Einer dieser anderen Filme ist der vorliegende "The Loreley's Grasp", den man fast schon als vergessenen Film dieser Zeit beschreiben könnte.
Das Budget für Filme dieser Art war damals sehr gering und da bildet auch "The Loreley's Grasp" keine Ausnahme. Die Schauspieler sind furchtbar, die Dialoge selten dämlich und die Effekte lachhaft. Wenn man einen Trashfilm einlegt, sollte einem allerdings auch bewusst sein, worauf man sich einlässt. Und mit diesem Bewusstsein kann man "The Loreley's Grasp" wirklich genießen, da er einfach Spaß macht und kurzweilige Unterhaltung bietet. Man weiß von de Ossorio, dass er ein passionierter Filmemacher war, der allerdings immer darunter leiden musste nicht genug Geld für seine Drehs zur Verfügung zu haben. Aus diesem Grund sind viele seiner Filme sicher unfreiwillig komisch geworden und es war einer der Auslöser, die ihn Mitte der 80er Jahre zum Rückzug aus dem Filmgeschäft veranlassten.
Das Bild der Blu Ray ist für einen Film diesen Alters ausgesprochen gut und auch die prächtigen Farben können sich sehen lassen. Diese Veröffentlichung von "Alive - Vertrieb und Marketing" ist die erste offizielle deutsche Ausgabe von "The Loreley's Grasp". Der Film fand nach seiner Fertigstellung niemals einen deutschen Vertrieb. Auch die deutsche Synchronisation wurde erst 2012 von einem österreichischen Vertrieb angefertigt, dafür allerdings sogar im 70er Jahre Stil. Das heißt, sie wurde dem Charakter des Films angepasst und wirkt ebenfalls recht trashig.
Fazit:
Man mag über Exploitationfilme denken, was man will, aber "The Loreley's Grasp" sollte jeden Freund des Trashfilms überzeugen. Trotz eines Schauspielers im Gummi-Echsen-Kostüm, billig wirkender Gore Effekte und Dialogen, die einen nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen lassen, erzeugt der Film eine wunderbare Atmosphäre. Vielleicht auch, weil die Loreley Geschichte nicht so ausgetreten ist, wie beispielsweise ein Zombie oder Dracula Film. Wer kein Problem mit genannten Kritikpunkten hat, wird sicherlich gut unterhalten.
Gesamtwertung:
Fakten:
Originaltitel: Profondo Rosso
Länge: 127 Min.
Erscheinungsjahr: 1975
Produktionsland: Italien
Regie: Dario Argento
Darsteller: David Hemmings, Daria Nicolodi, Gabriele Lavia
Vertrieb: Arrow Video (Englische Blu Ray)
FSK: 18
Ungeschnitten: Ja
Fiktion:
Als seine Nachbarin Helga ermordet wird, beginnt sich der Komponist Marc für den Fall zu interessieren. Als einziger Zeuge des Verbrechens ist er sich sicher ein entscheidendes Detail beobachtet zu haben. Am Tatort lief ein mysteriöses Kinderlied, welches auch bei den folgenden schrecklichen Morden eine Rolle zu spielen scheint. Zusammen mit der Journalistin Gianna macht Marc Jagd auf den Serienkiller. Doch bald geraten beide in tödliche Gefahr, denn der Mörder scheint jeden ihrer Schritte zu kennen.
Filmbesprechung:
Dario Argento gilt heutzutage als haushoher Name im Horrorfilm. Den Anfang seiner Karriere machte er allerdings in einem anderen Genre, nämlich dem Giallo Film, eine Art italienischer Thriller / Krimi mit meist sehr detaillierten Mordszenen. Anfang bis Mitte der 70er galt Argento als einer der prägendsten Regisseure dieses Genres. "Deep Red", auch als "Profondo Rosso" bekannt, stellt dabei seinen besten und durchdachtesten Film aus dieser Zeit dar. Anfangs war das Drehbuch 500 Seiten langen, Argentos Vater Salvatore und sein Bruder Claudio überzeugten ihn allerdings davon es zu kürzen, da sie manche Teile für zu kryptisch hielten und Angst hatten, das Publikum würde diese nicht verstehen.
Obwohl der Film in Rom spielt wurden fast alle Außenaufnahmen in Turin gedreht. Und gerade bei diesen Aufnahmen beweist Argento mal wieder, dass er ein Auge für gelungene Kameraeinstellungen hat. Interessant ist besonders die Bar neben dem Brunnenplatz. In einer Nachtszene zu Beginn des Films sieht man, dass hier eine kleine Hommage an Edward Hopper´s berühmtes "Nachtschwärmer" Gemälde eingebaut wurde. Insgesamt sieht man "Deep Red" schon sehr an aus welcher Zeit er stammt. Das soll nicht heißen, dass der Film schlecht gealtert ist, der Style des Films schreit lediglich nach den 70er Jahren.
Die Schauspieler kann man recht positiv hervorheben. Speziell David Hemmings und Daria Nicolodi liefern eine solide Leitung ab und entwickeln dabei eine gelungene Dynamik. Kurz nach den Dreharbeiten wurde Nicolodi zu Dario Argentos Lebensgefährtin und spielte fortan in sehr vielen weiteren Filmen von ihm die Hauptrolle. Das Bild der Blu Ray ist für das Alter des Films ziemlich gut, wobei die im Director´s Cut wieder eingefügten Szenen doch etwas abfallen. Arrow Video hat hier mal wieder ein großartiges Gesamtpaket abgeliefert, mit dem Film in zwei Versionen (und auf zwei Blu Rays), mehreren Special Features rund um "Deep Red" und einem vierfach Wendecover im Pappschuber.
Fazit:
"Profondo Rosso" sei jedem ans Herz gelegt, der sich für Giallo Filme und Thriller oder Krimis generell begeistern kann. Die Geschichte mag hin und wieder etwas verwirrend sein, fügt sich zum Ende allerdings perfekt zusammen. Gerade der Twist in der Auflösung sorgt dafür, dass man den Film am liebsten gleich nochmal sehen will, um die Puzzelstücke zusammen zu setzten. Definitiv einer der besten Filme von Argento und eine klare Empfehlung.
Gesamtwertung: