Originaltitel: The Blackcoat's Daughter
Länge: 95 Min.
Erscheinungsjahr: 2015
Produktionsland: Canada, USA
Regie: Oz Perkins
Darsteller: Emma Roberts, Kiernan Shipka, Lucy Boynton
Vertrieb: Koch Media GmbH (Blu Ray)
FSK: 16
Ungeschnitten: Ja
Fiktion:
Während ihre Mitschülerinnen über die Winterferien nach Hause fahren, warten Kat und Rose im katholischen Mädcheninternat Bramford vergeblich auf die Ankunft ihrer Eltern. Mit zwei alten Betreuerinnen bleiben sie allein in der abgelegenen Privatschule zurück. Während Rose dies für ein nächtliches Treffen mit ihrem Freund nutzt, um ihm beizubringen, dass sie eventuell schwanger ist, setzt Kat das Alleinsein an dem Ort mehr und mehr zu: Düstere Albträume, unheilvolle Visionen und mysteriöse Anrufe verfolgen sie.
Filmbesprechung:
"Die Tochter des Teufels" erschien eigentlich bereits 2015, damals unter dem Titel "February". Nach einigen Festivalvorführungen bekam der Film Anfang 2017 auch eine größere Veröffentlichung im Heimkinobereich, diesmal unter dem Namen "The Blackcoats Daughter", wie er im Original heißt. Es ist das Regiedebüt von Oz Perkins, Sohn von Anthony Perkins aka Norman Bates aus Psycho. Und Perkins macht es dem Zuschauer hier nicht besonders leicht. Wer einen actiongeladenen Horrorfilm erwartet, wird enttäuscht. Wer sich allerdings auf einen atmosphärischen Thriller mit Drama- und Horroranleihen einlassen kann, wird mit einem wirklich gelungenen Film belohnt.
Über drei verschiedene Erzählstränge fügt sich die Geschichte nach und nach zusammen. Da ist zum einen Kat, deren Eltern nicht erscheinen, um sie abzuholen. Rose hat ihren Eltern absichtlich den falschen Termin genannt, damit sie mit ihrem Freund über ihre vermutete Schwangerschaft sprechen kann. Und als Drittes ist da noch Joan, die gerade auf dem Weg zum Internat ist. "Die Tochter des Teufels" legt eine einzigartige Atmosphäre an den Tag, da der Film zum einen unglaublich beruhigend wirkt, von der Handlung und den Dialogen sehr minimalistisch ist, und auf der anderen Seite eine sehr subtile Spannung mit sich trägt, die sich durch den kompletten Film zieht. Und gerade hier könnte der Grund liegen, warum der Film auch sehr viele schlechte Kritiken einheimste. Die Tatsache, dass nicht sonderlich viel passiert und die Geschichte nicht gradlinig erzählt wird, dürfte viele Zuschauer abschrecken, die auf eine simple Unterhaltung gehofft hatten. Wer sich allerdings darauf einlässt und das Puzzel zusammensetzt, wird feststellen, dass "The Blackcoats Daughter" ein sehr intelligenter und ausgeklügelter Film ist.
Auch die Schauspieler können hier auf ganzer Linie überzeugen. Emma Roberts dürfte einige vielleicht aus "American Horror Story" bekannt sein, wohingegen Kiernan Shipka und Lucy Boynton doch noch eher unbekannte Gesichter sind. Trotzdem liefern alle drei gleichwohl eine überzeugende Leistung ab. Die Cinematography ist dem winterlichen Set angepasst und wirkt kalt und minimalistisch mit vielen statischen Bildern. Dies passt allerdings perfekt zur Geschichte und der Grundstimmung des Films. Auch über das Bild der Koch Media Blu Ray kann man sich nicht beschwerern. Allerdings fallen die Extras mit Trailer und einem ca. 7 minütigem Makeing-Of doch etwas knapp aus.
Fazit:
"Die Tochter des Teufels" ist ein empfehlenswerter Film, der allerdings nicht die breite Masse anspricht. Dafür ist das Tempo zu langsam und die Geschichte zu verworren. Wer Blockbuster-Unterhaltung mit viel Action sucht, wird Oz Perkins Regiedebüt nichts abgewinnen können. Wenn man sich allerdings auf solche Filme einlassen kann und keine Probleme damit hat, nicht alle Lösungen auf dem Silbertablett serviert zu bekommen, erwartet einen ein wirklich gelungener Film mit spanender Atmosphäre und vielen subtilen Untertönen.
Gesamtwertung:
Gesamtwertung:
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Filmtrailer: