Originaltitel: Las garras de Lorelei
Länge: 85 Min.
Erscheinungsjahr: 1974
Produktionsland: Spanien
Regie: Amando de Ossorio
Darsteller: Tony Kendall, Helga Liné, Silvia Tortosa
Vertrieb: Alive - Vertrieb und Marketing (Blu Ray)
FSK: 16
Ungeschnitten: Ja
Fiktion:
In einer Kleinstadt am Rhein wird eine junge Frau tot aufgefunden, deren Herz herausgerissen wurde. Man macht für die Tat einen Wolf oder Bären verantwortlich. Nach weiteren ähnlichen Todesfällen wird der Jäger Sirgurd beauftragt, das örtliche Mädchenpensionat zu beschützen und das Tier zu erlegen. Bevor es soweit kommt, lernt er die schöne Loreley kennen. Er verliebt sich in sie, obwohl sie ihm mitteilt, die legendäre Sagengestalt zu sein.
Filmbesprechung:
Anfang bis Mitte der Siebziger Jahre erlebte der Euro-Horror einen wahren Boom, als die Exploitationfilm-Welle immer mehr Menschen begeisterte. Während aus Italien eine Flut vom Giallo Filmen den Markt eroberte, setzten die Spanier auf Horror. Angefangen von Narciso Ibanez Serradors "Das Versteck - Angst und Mord im Mädcheninternat" von 1969, über Pauls Naschys Dutzende von Filmen mit den "klassischen Monstern" wie Dracula, Frankenstein oder der Mumie, hin zu dem Trash-König Jess Franco. Eine weitere sehr bekannte spanische Serie aus dieser Zeit war auch die vierteilige "Reitende Leichen" Reihe von Amando de Ossorio, der daneben nur sehr wenige andere Filme drehte. Einer dieser anderen Filme ist der vorliegende "The Loreley's Grasp", den man fast schon als vergessenen Film dieser Zeit beschreiben könnte.
Das Budget für Filme dieser Art war damals sehr gering und da bildet auch "The Loreley's Grasp" keine Ausnahme. Die Schauspieler sind furchtbar, die Dialoge selten dämlich und die Effekte lachhaft. Wenn man einen Trashfilm einlegt, sollte einem allerdings auch bewusst sein, worauf man sich einlässt. Und mit diesem Bewusstsein kann man "The Loreley's Grasp" wirklich genießen, da er einfach Spaß macht und kurzweilige Unterhaltung bietet. Man weiß von de Ossorio, dass er ein passionierter Filmemacher war, der allerdings immer darunter leiden musste nicht genug Geld für seine Drehs zur Verfügung zu haben. Aus diesem Grund sind viele seiner Filme sicher unfreiwillig komisch geworden und es war einer der Auslöser, die ihn Mitte der 80er Jahre zum Rückzug aus dem Filmgeschäft veranlassten.
Das Bild der Blu Ray ist für einen Film diesen Alters ausgesprochen gut und auch die prächtigen Farben können sich sehen lassen. Diese Veröffentlichung von "Alive - Vertrieb und Marketing" ist die erste offizielle deutsche Ausgabe von "The Loreley's Grasp". Der Film fand nach seiner Fertigstellung niemals einen deutschen Vertrieb. Auch die deutsche Synchronisation wurde erst 2012 von einem österreichischen Vertrieb angefertigt, dafür allerdings sogar im 70er Jahre Stil. Das heißt, sie wurde dem Charakter des Films angepasst und wirkt ebenfalls recht trashig.
Fazit:
Man mag über Exploitationfilme denken, was man will, aber "The Loreley's Grasp" sollte jeden Freund des Trashfilms überzeugen. Trotz eines Schauspielers im Gummi-Echsen-Kostüm, billig wirkender Gore Effekte und Dialogen, die einen nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen lassen, erzeugt der Film eine wunderbare Atmosphäre. Vielleicht auch, weil die Loreley Geschichte nicht so ausgetreten ist, wie beispielsweise ein Zombie oder Dracula Film. Wer kein Problem mit genannten Kritikpunkten hat, wird sicherlich gut unterhalten.
Gesamtwertung:
Gesamtwertung:
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Filmtrailer: