Freitag, 3. März 2017

We Are Still Here

Fakten:
Originaltitel: We are still here
Länge: 83 Min.
Erscheinungsjahr: 2015
Produktionsland: USA
Regie: Ted Geoghegan
Darsteller: Larry Fessenden, Barbara Crampton, Andrew Sensenig, Lisa Marie
Vertrieb: Tiberius Film
FSK: 16
Ungeschnitten: Ja


Fiktion:

Nachdem Anne und Paul Sacchetti durch einen Unfall ihren Sohn verloren haben, ziehen sie in ein abgelegenes Landhaus in Neuengland, um ihrer Trauer zu verarbeiten und einen Neuanfang zu starten. Bereits beim ersten Treffen mit den neuen Nachbarn erzählen diese den Sacchettis, warum das Haus seit 30 Jahren leer stand. Schnell beginnen merkwürdige Dinge zu geschehen, Fotos fallen von den Wänden, unheimliche Geräusche sind im Haus zu hören und aus dem Keller kommt ein merkwürdiger Geruch von Rauch...

Filmbesprechung:
"We are still here" ist ein weiterer Independent-Film, der sich von der Qualität her nicht hinter den großen Hollywood Produktionen verstecken brauch. Regisseur Ted Geoghegan zollt hier seinen Tribut an die Genrefilme der 70er und 80er Jahre. Ein Film, der ganz offensichtlich Pate stand, war Lucio Fulcis "Das Haus an der Friedhofsmauer". Wie bei diesen Filmen üblich ist das Tempo eher langsam, was allerdings nichts Schlechtes bedeuten muss. Der Beginn von "We are still here" wirkt fast beruhigend und nach und nach steigert sich ein Unwohlsein, dass irgendwas hier nicht stimmt. Dieser atmosphärische Aufbau nimmt die ersten zwei Drittel des Film ein und kann, wenn man sich darauf einlässt, ein wohliges Gruseln erzeugen. Im letzten Drittel wird die langsam aufgebaute Atmosphäre leider von einem auf den anderen Moment über Bord geworfen und muss einem actionreichen Finale weichen. Man hat gar das Gefühl auf einmal in einem ganz anderen Film zu sein.

Das Setting und die Kameraarbeit von "We are still here" sind äußerst gelungen und detailreich. Der Film ist im Jahre 1979 angesiedelt und man merkt Regisseur Geoghegan an, dass er selbst großer Fan von Horrorfilmen aus dieser Zeit ist. Die eingefangenen Bilder und hier gebotenen Kamerafahrten zeugen deutlich davon. Für sein Regiedebüt hat Geoghegan eine wirklich gute Arbeit abgeliefert. Beim Drehbuch setzte man auch auf den Oldschool-Faktor. Die Story ist simpel und der heutzutage fast schon obligatorische Twist am Ende ist hier nicht vorhanden. Man bekommt genau das, was in der Filmbeschreibung steht. Nicht mehr, nicht weniger.

Beim Casting hat man zwei mehr oder weniger bekannte Schauspieler ins Boot geholt. Barbara Crampton ist Horrorfreunden sicher noch aus Stuart Gordons "Re-Animator" von 1985 bekannt. Sie liefert eine solide schauspielerische Leistung ab und kann als trauernde Mutter überzeugen. Die Zweite im Bund ist Lisa Marie, ihres Zeichens ehemalige Lebensgefährtin von Tim Burten und bekannt unter anderem als Vampira in Burtons "Ed Wood" von 1994. Ihre Rolle in "We are still here" als Medium May ist nicht nur äußerst klischeehaft, sondern man merkt hier auch, warum sie nach der Trennung von Tim Burton nicht mehr all zu viele Rollen bekommen hat.

Fazit:
"We are still here" macht es einem nicht einfach. Mit etwas über 80 Minuten Spielzeit ist der Film recht kurzweilig und kann mit seinem Setting und der fast schon retroartigen Kameraarbeit punkten. Die Story ist simpel und auch nichts Neues, die Schauspieler sind insgesamt ganz in Ordnung. Die wirklich gute Atmosphäre und langsam aufgebaute Spannung wird von einem auf den anderen Moment zu nichte gemacht. Alles in allem kann man sagen, wenn man sich auf den Film einlässt bekommt man eine kurzweilige Unterhaltung, die allerdings keinen wirklich bleibenden Eindruck hinterlassen wird.
Gesamtwertung:



Filmtrailer: